27.09.2022 | Die Sonderschau „Der grüne Pfad“ soll mehr Verständnis für die Landwirtschaft bewirken. Sie wird extra für Stadtmenschen und für alle Verbraucherinnen und Verbraucher erdacht und gemacht. Dieses Jahr geht es um Biodiversität.
Mehr Verständnis für die Landwirtschaft: Das ist ein erklärtes Ziel auf der Oberschwabenschau, schon seit vielen Jahren. Die Sonderschau „Der grüne Pfad“ soll das bewirken. Sie wird extra für Stadtmenschen und für alle Verbraucherinnen und Verbraucher erdacht und gemacht. Dieses Jahr geht es um Biodiversität. Genauer gesagt: um das Biodiversitätsstärkungsgesetz.
„Manche Wörter sind schon ein bissle schlimm“, sagt Eugen Maucher vom Landwirtschaftsamt des Kreises Ravensburg. Biodiversitätsstärkungsgesetz. Eugen Maucher muss damit arbeiten. Landwirte ebenso. Aber über 95 Prozent der Bevölkerung wenden sich kopfschüttelnd ab. Wenn man selbst nicht in der Landwirtschaft ist, hat man mit diesem Biodiversitätsstärkungsgesetz auch nichts am Hut – oder doch?
Biodiversitätsstärkungsgesetz ist der Kurzname des Gesetzes, das mit vollem Namen „Gesetz zur Änderung des Naturschutzgesetzes und des Landwirtschaftsund Landeskulturgesetzes“ heißt. Das Gesetz stammt von 2020, ist also noch vergleichsweise neu. Als es beschlossen wurde, war es sehr wichtig – und zwar für viel mehr Menschen als nur die Landwirte. Denn dieses Gesetz kam zustande, als das Volksbegehren „Pro Biene“ sich für mehr Artenschutz einsetzte.
Insektensterben und Artenschutz waren 2019 in aller Munde. Die Schlagzeilen damals: Weil die Zahl der Insekten drastisch sinkt und immer mehr Arten aussterben, sind am Ende auch viele pflanzliche Nahrungsmittel und somit Menschen gefährdet. Landwirte fühlten sich 2019 pauschal an den Pranger gestellt als diejenigen, die 2 schuld sind am Artensterben. Sie protestierten im Spätsommer 2019 mit grünen Kreuzen, die sie an Feldern und Höfen aufstellten. Dann kam das Gesetz mit dem langen Namen. Es sollte im Artenschutz Lösungen bringen, die allen gerecht werden.
Wie sehen diese Lösungen jetzt aus, konkret? Wie werden sie umgesetzt? Was
können Nicht-Landwirte beitragen? Das erfährt man auf der Oberschwabenschau. In
Halle 9, wo Eugen Maucher und das Team vom Landwirtschaftsamt ihre
Sonderschau „Der grüne Pfad“ aufbauen. Gezeigt werden diverse Ackerpflanzen,
auch ein kleiner Wald und ein Waldsaum-Bereich. Es gibt Infos zu Fruchtfolgen
sowie Einblicke in all das, was Landwirte beachten müssen, wenn sie Ackerbau
betreiben. Damit verfolgt die Sonderschau „grüner Pfad“ auch dieses Jahr ihr
erklärtes diplomatisches Ziel: Infos zu bieten und Einblicke in die Herausforderungen
der Landwirtschaft. „Wir wünschen uns, dass mit Wissen und Verstehen auch mehr
Verständnis entsteht“, sagt Amtsleiter Albrecht Siegel vom Landwirtschaftsamt.
Beim „grünen Pfad“ gibt es auch Anregungen für alle, die nur einen Fenstersims
haben, einen Balkon oder Garten: „Selbst auf allerkleinstem Raum kann man was tun
für Artenvielfalt“, sagt Maucher. Sein Team hat sich regionale Gartenbauvereine als
Verstärkung ins Boot geholt – mit Infos über insektenfreundliche Pflanzen, über
Kräuterspiralen und darüber, wie Rasenmähen beim Artenschutz eine Rolle spielt.
2022 gibt‘s nicht nur die traditionsreiche Oberschwabenschau, sondern zwei Messen: das neue Messe-Doppel aus Oberschwabenschau und Agraria Oberschwaben. Die beiden Messen sind auf demselben Gelände. Aber sie dauern nicht gleich lang: Die Oberschwabenschau startet am 15. Oktober, die Agraria öffnet am Mittwoch, 19. Oktober. Beide enden am 23. Oktober. Das Ticket ist dasselbe – man bezahlt nur einmal Eintritt. Wer vor dem Start der Agraria zur Oberschwabenschau kommt, erhält auf Wunsch ein Armband. Mit diesem Band kann man nach dem Start der Agraria die Messen erneut besuchen und hat freien Eintritt.
Die Oberschwabenschau 2022 in Ravensburg dauert von 15. bis 23. Oktober. Die Messe hat täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Eintrittspreise: Erwachsene 11 Euro, ermäßigt 10 Euro (für Rentner, Schüler, Studierende, Jugendliche 15-18 Jahre, behinderte Menschen sowie Gruppen ab 10 Personen). Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren: 4 Euro. Kinder unter 6 Jahren: freier Eintritt. Familienkarten: ein Erwachsener mit Kindern (6-14 Jahre): 13 Euro; zwei Erwachsene mit Kindern (6-14 Jahre): 25 Euro.
Messe-Tickets gibt’s ab Ende September online auf www.oberschwabenschau.de.
Pressemitteilung der Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft mbH vom 26.9.2022.
Weitere Informationen finden Sie unter www.r-vg.de