Klimaneutrale Stadtverwaltung

In der täglichen Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ravensburg werden bei der Stadtverwaltung in verschiedenen Bereichen CO2-Emissionen ausgestoßen: von der Versorgung mit Strom und Wärme der Verwaltungsstandorte bis zu den Arbeitswegen der Mitarbeitenden.

Im Klimakonsens hat sich die Stadtverwaltung verpflichtet, eine Vorbildfunktion einzunehmen und klimaneutral zu werden.


  • eigene Gebäude wie Schulen und Verwaltungsgebäude klimafreundlich sanieren
  • die städtischen Liegenschaften an das Fernwärmenetz anschließen 
  • Photovoltaikanlagen installieren
  • die Elektrifizierung des Fuhrparks
  • die Nutzung der tws-Räder für Dienstgänge
  • die Mitarbeitenden sind Stellschrauben, um die Treibhausgasbilanz der Stadtverwaltung zu verbessern.

Als eine der ersten Städte geht die Stadtverwaltung Ravensburg nun noch einen Schritt weiter und hat mit einer koordinierenden Personalstelle im Umweltamt die Weichen für eine klimaneutrale Stadtverwaltung gestellt. Die Stelle wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

Landeswappen Baden-Württemberg
 

Das Konzept klimaneutrale Stadtverwaltung

Seit Ende 2021 wird das Konzept "Klimaneutrale Stadtverwaltung" inklusive Bestandsaufnahme und Bilanzierung entwickelt. Das Konzept wird einen zielkonformen Treibhausgas-Reduktionspfad enthalten, der regelmäßig überprüft werden soll.

Neben dem wichtigen Energiesektor werden weitere Bereiche für CO2-Einsparmaßnahmen unter die Lupe genommen. In den Kernbereichen Fuhrpark, Dienstreisen, Abwasserver- und entsorgung sowie Straßenbeleuchtung möchte die Stadtverwaltung klimaneutral werden.

Beispiel Wärme: Was wird bereits umgesetzt?

Der Energiesektor verursacht am meisten CO2-Emissionen. Darunter fällt auch das Heizen der städtischen Liegenschaften. Um langfristig vom fossilen Energieträger Gas unabhängig zu werden und die teils historischen Gebäude klimafreundlich mit Wärme zu versorgen, wird aktuell zwischen Nord- und Südstadt eine Fernwärmetrasse verlegt. Diese wird zukünftig mit klimafreundlichen Energieträgern wie Industrieabwärme, Biogas und Geothermie gespeist. Das Ergebnis ist ein warmer, aber klimafreundlicher Arbeitsplatz.


Seien Sie dabei! Eigentümerinnen und Eigentümer können ihre Gebäude an das Wärmenetz anschließen. Je mehr Gebäude an das Netz angeschlossen werden, desto effektiver wird der Klimaschutz im Wärmesektor. Informationen erhalten Sie unter:
www.tws.de/waerme

Die Pläne der TWS zur Wärmewende in Ravensburg wurden auch in der zweiten Sitzung des Klimarats diskutiert. Hier geht’s zum Video.

Die geplante Fernwärmetrasse mit den angebundenen städtischen Liegenschaften.
Die geplante Fernwärmetrasse mit den angebundenen städtischen Liegenschaften.

Vorbild Stadtverwaltung

Koordination Klimaneutrale Stadtverwaltung

Was tut die Stadtverwaltung für den Klimaschutz?

Mit einer Personalstelle koordiniert die Stadtverwaltung das Ziel des Klimakonsenses – die Klimaneutralität bis 2040. Dabei werden vor allem die Kernbereiche Gebäude und Mobilität durchleuchtet. Nach einer Bestandsaufnahme wird daraus ein strategischer Fahrplan erstellt, wie für die kommenden Jahre Treibhausgase reduziert werden können, damit wir unsere Ziele erreichen.

Umsetzung zuhause

Beobachten Sie sich selbst und machen Sie sich ihre Erfolge deutlich! Denn neben dem bekannten CO2-Fußabdruck gibt es auch den CO2-Handabdruck. Er zeigt auf, was man alles bereits für den Klimaschutz getan hat. Die eigenen Erfolge zu reflektieren ist für aktiven Klimaschutz wesentlich motivierender, als stets die eignen Fehler zu sehen.
Paradoxerweise ist der CO2-Fußabdruck ursprünglich eine Marketing-Idee des Ölkonzerns BP. Er sollte von der Klimaverantwortung des eigenen Konzerns ablenken, was durchaus gelungen ist (1).

Was kann ich konkret tun?

  • Es hilft, klein anzufangen. Sie müssen nicht Ihr Auto hergeben. Aber vielleicht gelingt es Ihnen, zunächst Ihr Auto an ein bis zwei Tagen in der Woche stehen zu lassen.
  • Gemeinsam macht es mehr Spaß – Gründen Sie Ihre eigene Klima-Taskforce im Familien- und Freundeskreis
  • Notieren Sie sich Ihre Erfolge
  • Ihr persönliches Handeln hat natürlich Grenzen. Sich an Klimademos zu beteiligen oder bei Wahlen auf das Klimaschutzprogramm der Parteien zu achten, erweitert Ihren Einflusshorizont.

Bereich Gebäude und Liegenschaften

Energiemanagement

Was versprechen wir uns vom Energiemanagement?

Durch eine Unterteilung der Energieträger wie Erdgas oder Solarthermie kann genau festgestellt werden, wie viel Energie die Stadtverwaltung im Bereich Gebäude verbraucht. Mit der Bilanz lassen sich die größten Einsparpotenziale und Schwachstellen in der Energienutzung identifizieren. Allein dadurch kann die Stadtverwaltung schon ordentlich Energie und Geld sparen. Nicht zuletzt weist es uns den Weg für konkrete Maßnahmen wie energetische Sanierungen.

Umsetzung zuhause

Studien zeigen uns, dass wir aktiver und effektiver Energie sparen, wenn wir eine regemäßige Rückmeldung bekommen, wie viel wir eigentlich verbrauchen (2). Laut der neuen Heizkostenverordnung sind Vermieter verpflichtet, den Mietern monatlich Abrechnungs- und Verbrauchsinformationen mitzuteilen. Bis Ende 2026 müssen Heizsysteme mit einer Fernablesefunktion ausgestattet sein (3). Wer selbst aktiv werden möchte kann sofort loslegen und sein eigenes Energiemanagement betreiben, ohne viel Geld in die Hand nehmen zu müssen.

Was kann ich konkret tun?

  • Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter. Wie kann ein regelmäßiger und möglichst einfacher Statusbericht aussehen?
  • Schauen Sie nach der richtigen App. Sowohl für die Überprüfung der Zählerstände als auch für die allgemeine Übersicht Ihres Energieverbrauchs gibt es einige Angebote. Auch eine Modernisierung des Zählerplatzes kann dabei sehr nützlich sein.
  • Duschen benötigt viel Energie. Wie viel Energie Ihre Dusche benötigt und wie viel Sie für eine Dusche zahlen, können sie mit dem Duschrechner herausfinden.
  • Wer nicht weiß, wie viel Liter seine Dusche pro Minute ausspuckt, kann dies selbst kontrollieren. Dusche kaltstellen, einen 10 L Eimer befüllen und dabei die Zeit messen. Berechnung:
    (10 L / x Sekunden) * 60 Sekunden = L / Minute
  • Schauen Sie in Ihrer Wohnung, welche Geräte auf Standby laufen. Vielleicht lassen sich einige Geräte ausstecken oder an einem Mehrfachstecker mit Aus-Knopf anschließen. So spart man sich am Ende eines Jahres in der Summe viel Energie und Geld (Stromverbrauch von Standbygeräten siehe Anlage).
  • Checken Sie die Heizköper in Ihrer Wohnung. Die Heizkörper sollten nicht zugestellt und abgedeckt sein. Eine isolierende Schicht hinter dem Heizköper spart über das Jahr Energie.
  • Die Luftfeuchtigkeit ist ein wichtiger Faktor, wie wir die Temperatur wahrnehmen. Eine optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Ein Hygrometer, das die Luftfeuchtigkeit messen kann, sollten Sie in ihrem Baumarkt

Unsere Fördermöglichkeit

  • Die TWS fördert die Modernisierung des Zählerplatzes mit 250 Euro.
  • Kostenlose Energieberatung

Fernwärmenetz der Innenstadt

Was tut die Stadtverwaltung?

Einigen werden die Baustellen in der Ravensburger Innenstadt bereits aufgefallen sein. Es sieht zunächst nicht danach aus, jedoch sind diese Baustellen aktiver Klimaschutz.

Zwischen Nord- und Südstadt wird eine Fernwärmeleitung verlegt. Diese wird später mit Wärme aus erneuerbaren Energieträgern gespeist. Der Einsatz von fossilem Erdgas wird von Beginn an auf ein absolutes Minimum (Spitzenlast) reduziert. Alle neu errichteten Heizzentralen werden ausschließlich mit erneuerbaren Wärmeerzeugern ausgestattet. Sämtliche städtischen Gebäude entlang der Fernwärmetrasse werden an das Netz angeschlossen.

Was versprechen wir uns von dem Energiemanagement?

Der Aufwand lohnt sich. Denn über 50 Prozent der deutschen Endenergie geht auf das Konto der Wärmeerzeugung (4). Sorgen wir an dieser Stelle für eine klimafreundliche Eigenversorgung, macht uns das unabhängiger und wir können bis zu 86 Prozent CO2 bei der Wärmeversorgung einsparen (Angaben der TWS). Mit keiner anderen Maßnahme können wir so viel zum Klimaschutz beitragen, wie mit dieser.

Umsetzung zuhause

In privaten Haushalten macht das Heizen sogar 75 Prozent der Endenergie aus (5). Wer also clever heizt, bzw. nicht heizt, kann einen enormen Beitrag zum Klimaschutz leisten und am Ende des Jahres ganze Monatsmieten einsparen.

Was kann ich konkret tun?

Überlegen Sie sich, wie Sie in Zukunft heizen möchten. Beispielsweise kann hier die Beratung der Energieagentur Ravensburg weiterhelfen. Schnappen Sie sich ein Klimasparbuch der Stadt, dort finden Sie Gutscheine für kostenlose Beratungen.

Auf der Internetseite der TWS können Sie sich informieren, ob auch für Sie das Fernwärmenetz der Innenstadt in Frage kommt.

Unsere Förderprogramme

Die TWS bietet für ihren Fernwärmeanschluss interessante Preismodelle mit staatlichen Förderungen von bis zu 40 Prozent.

Solar-Offensive

Was tut die Stadtverwaltung?

Nach Beschluss des Umwelt- und Verkehrsausschusses geht die Stadt Ravensburg nun in die "Solaroffensive". Auf allen dafür geeigneten Gebäuden der Stadtverwaltung sollen in den nächsten Jahren Photovoltaik-Anlagen (PV) installiert werden. In den nächsten zwei bis drei Jahren ist eine PV-Leistung von 430 kWp vorgesehen. Diese Leistung würde für mehr als 100 Vier-Personen-Haushalte ausreichen. Allerdings soll der erzeugte Strom überwiegend für die Eigenversorgung der städtischen Liegenschaften dienen – denn so kann er am effizientesten genutzt werden.

Was versprechen wir uns von der Solaroffensive

Viele Bereiche unseres Lebens, die ursprünglich noch mit fossilen Energieträgern befeuert wurden, werden nach und nach durch eine elektrische Versorgung ersetzt. Verbrenner-Autos werden zu E-Autos und der Gaskessel wird zur Wärmepumpe. Das bedeutet, unser aller Strombedarf wird deutlich steigen. Auf den meist ungenutzten Dächern schlummert ein enormes Energiepotenzial, was wir selbstverständlich abrufen möchten. Ohnehin produziert eine Solarzelle im Laufe ihrer Lebenszeit zehn Mal mehr Energie, als für ihre Herstellung aufgebracht wurde (5). Diese Zahlen bedeuten für uns langfristig Energie- und Kostenersparnisse.

Umsetzung zuhause

Auf Gebäudehüllen, das heißt auf Dächern und Fassaden in Deutschland besteht ein technisches Potenzial von 1.000 GWp (berücksichtigt bereits technische, infrastrukturelle und ökologische Einschränkungen). Damit wären alle deutschen Haushalte mit Strom versorgt. Oder anders formuliert: Eine leicht geneigte Dachfläche von 22 m² genügt, um den durchschnittlichen Jahres-Strombedarf einer Familie zu decken (5).

Was kann ich konkret tun?

Wer die Möglichkeit hat, sollte sich eine PV-Anlage auf dem Dach installieren. Eine Anlage kann sich bereits nach zehn Jahren amortisieren (6). Mit einem schnellen Klick, kann man auf dem Solaratlas der Energieagentur prüfen, wie viel Geld und CO2 man durch eine eigene PV-Anlage einsparen kann.

Für kleine Wohnungen und/oder Mieter bieten sich auch kleine "Stecker-Solaranalagen" an. Diese können relativ einfach, beispielsweise auf dem Balkon, installiert werden. Mit bis zu 600 Watt Leistung lassen sich damit einige Geräte wie Kühlschrank und Waschmaschine betreiben.

Förderprogramme

Die KfW bietet ein Förderprogramm zur energetischen Sanierung und einen Förderkredit für erneuerbare Stromversorgung an. Mehr Informationen finden Sie auf der Seite der KfW-Bank.

Energetische Sanierung

Was tut die Stadtverwaltung?

Bei Generalsanierungen sollen städtische Gebäude nach dem Kommunalgebäudeausweis bewertet werden. Das Modell stammt ursprünglich aus Vorarlberg und bewertet Gebäude entsprechend ihrer nachhaltigen Bauweise. Demnach werden unsere städtischen Gebäude mit nachhaltigen Baumaterialen energetisch optimiert.
Außerdem wird bei der Planung der gesamte Lebenszyklus des Gebäudes betrachtet.

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Was versprechen wir uns von energetischen Sanierungen?

Mit einer guten Dämmung des Hauses, von Keller bis Dach, kann ein Großteil der Heizkosten eingespart werden. Nicht zuletzt sind energetische Sanierungen wichtige Klimaschutzmaßnahmen.

Lebenszyklusanalysen von Gebäuden helfen bei Investitionsentscheidungen und sorgen für einen geringeren Mehraufwand bei der Planung und beim Bau.

Umsetzung zuhause

Eine energetische Sanierung funktioniert im Großen wie auch im Kleinen. Häuslebesitzer können durch eine Sanierung das energetische Niveau eines Neubaus erreichen (7).

Auch Mieter haben die Möglichkeit, durch kleine Stellschrauben in der eigenen Wohnung für eine energetische Sanierung im Kleinen zu sorgen. Hausbesitzer steigern den Wert ihrer Immobilie und Mieter können im Jahr ganze Monatsmieten einsparen.

Was kann ich konkret tun?

  • Eine erste Anlaufstelle für Häuslebesitzer, die ihr Haus energetisch sanieren möchten, ist Zukunft Altbau. Hier gibt es zahlreiche Informationen, zu den ersten Schritten einer Sanierung: Zukunft Altbau
  • Grundsätzlich geht es darum, eine möglichst niedrige Wohlfühltemperatur zu finden und die Wärme im Raum zu behalten. Je besser ein Zimmer isoliert und die Fenster gedämmt sind, desto effizienter lässt es sich heizen. Ein Trimm-Dich-Pfad fürs optimale Heizen ist im Anhang. Zudem gibt es einzelne Tipps auf der Seite des Umweltbundesamts
  • Mittlerweile gibt es smarte Heizungsthermostate. Mit diesen können Sie die Heizung zurückdrehen auch wenn Sie die Haustür bereits hinter sich geschlossen haben.

Förderprogramme

  • Sie haben die Möglichkeit für zahlreiche Sanierungsmaßnahmen Fördergelder zu beziehen:
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme

Beleuchtung

Was tut die Stadtverwaltung?

Schon seit mehreren Jahren werden neben der Straßenbeleuchtung und den Sportplätzen, wo es möglich ist, auch alle städtischen Liegenschaften auf LED umgerüstet. Bei der Straßenbeleuchtung waren es - Stand 2021 - bereits mehr als 3.700 Lichtpunkte. Das entspricht etwa knapp der Hälfte unserer Straßenbeleuchtung.

Was versprechen wir uns davon?

LED-Leuchten haben die effizienteste Lichtausbeute und benötigen daher am wenigsten Strom. Nach Einschätzungen des städtischen Tiefbauamts entwickelt sich die LED-Technologie ständig weiter, sodass auch langfristig auf diese Technik gesetzt werden könne.

Umsetzung zuhause

LED-Beleuchtung gibt es mittlerweile in allen Größen, Formen und Farben. Von klassisch mit Lichtschalter bis hin zu ganz smart mit App-Steuerung.

Was kann ich konkret tun?

  • Auf in den Baumarkt! Hier gibt es zahlreiche LED-Birnen, die bestimmt auch bei Ihnen in die Fassung passen.
  • "Sonnengläser" können sich tagsüber in der Sonne aufladen und spenden dann abends beim Buchlesen ein angenehmes Licht.

Bereich Mobilität

Betriebliches Mobilitätsmanagement

Was tut die Stadtverwaltung?

Die Stadtverwaltung bietet ihren Mitarbeitern für Arbeits- und Dienstwege verschiedene nachhaltige Möglichkeiten, von A nach B zu kommen. So können Mitarbeiter, im Rahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements, Dienstfahrzeuge, Dienstfahrräder und E-Bikes der TWS über die Onlineplattform oder per tws.mobil-App nutzen. Mit Auskünften über öffentliche Verkehrsmöglichkeiten auf der Plattform und der Möglichkeit zu einem Jobticket, soll zusätzlich der Sinn für nachhaltige Mobilität geschärft werden.

Was versprechen wir uns von solch einem Mobilitätsangebot?

Wer täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, reduziert deutlich seine Krankheitstage (8). Eine Reduktion der allgemeinen Krankheitsausfälle schont die Personalkapazität und senkt Personalkosten. Auch Kosten für die Bereitstellung von Parkraum können eingespart werden. Etwa 21 Prozent der klimarelevanten Emissionen des Personenverkehrs gehen auf das Konto des Berufspendelns. Hiervon gehen wiederum drei Viertel auf das Konto der Pkws (9). Für die Stadtverwaltung Grund genug, um alternative Angebote zum Pkw anzubieten.

Umsetzung zuhause

Selbst für Arbeitswege unter 5 km liegt der Pkw-Anteil für Pendlerwege immer noch bei 40 Prozent (9). Fährt man diese Distanz über das ganze Jahr konsequent mit dem Auto, fallen nach Berechnungen des Umweltamtes Ravensburg allein für den Arbeitsweg Kosten in Höhe von mindestens 550 Euro an (mit einem Spritpreis von 1,70 Euro; Wertverlust des Autos nicht berücksichtigt). Mit den Spritpreisen des Jahres 2022 und dem Wertverlust des Autos gelangen die Kosten in vierstellige Bereiche. Neben deutlichen Kostenersparnissen, ist ein E-Bike im Stadtverkehr auf Strecken unter 7,5 km schneller als ein Auto (10).

Was kann ich konkret tun?

  • Hat Ihr Arbeitgeber ein betriebliches Mobilitätsmanagement? Machen Sie sich schlau! Vielleicht können Sie ebenfalls von einem Jobticket profitieren.
  • Für Arbeitswege unter 10 km gibt es bei guter Gesundheit wenig Gründe, den Pkw zu nutzen – weder gesundheitlich noch finanziell. Wer sich nach Unterstützung durch einen Elektroantrieb sehnt, findet sowohl bei der Stadt als auch bei der TWS Fördermöglichkeiten für ein neues E-Bike.
  • Nutzen Sie Homeoffice: Sie sparen sich nicht nur Ihren Arbeitsweg, sondern entlasten auch das restliche Verkehrsnetz.

Förderprogramme

  • Die Stadtverwaltung fördert die Anschaffung von Lastenrädern, Lastenpedelecs, S-Pedelecs und Elektrorollern mit bis zu 800 Euro. Förderprogramme
  • Die TWS fördert die Anschaffung eines E-Bikes oder E-Lastenrads mit einer Stromgutschrift in Höhe von 200 kWh. 

E-Fahrzeugflotte

Was tut die Stadtverwaltung?

Grundsätzlich soll die Größe des eigenen Fuhrparks so gering wie möglich gehalten werden. Alle Fahrzeuge, die dennoch neu angeschafft, bzw. ersetzt werden müssen, sind als Elektrofahrzeuge vorgesehen. Derzeitig sind bereits 15 von 22 Dienstfahrzeugen für allgemeine Dienstgänge mit elektrischem Antrieb. Auch für Nutz- und Einsatzfahrzeuge sind für die nächsten Jahre alternative Antriebstechnologien vorgesehen.

Was versprechen wir uns von einer Elektrifizierung des Fuhrparks?

Elektroautos verursachen im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern bis zu 79 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen und benötigen über ihren gesamten Lebenslauf betrachtet zwei Drittel weniger Energie (11). Zudem bieten Elektroautos die Möglichkeit, überschüssige Energie von Solaranalgen direkt in den Energiebedarf unserer Mobilität einzuspeisen.

Umsetzung zuhause

Im Mobilitätsbereich kann wirklich jeder aktiv werden! In Deutschland sind fast 49 Millionen Pkw angemeldet (12). Allerdings gibt es nur knapp über 43 Millionen Fahrberechtigte (13). In der Theorie heißt das, wir haben einen deutlichen Überschuss an Fahrzeugen, die wir nicht einmal verwenden. Zwar werben Hersteller mit klimafreundlichen Elektroantrieben, jedoch ist es das Beste für Umwelt, Gesundheit und Geldbeutel, kein Auto zu besitzen und auf Carsharing-Angebote zurückzugreifen. Wer doch ein neues Auto benötigt, ist mit einem elektrisch betriebenen Fahrzeug gut beraten.

Was kann ich konkret tun?

Auch im Privaten gilt. Kein Auto ist günstiger und umweltschonender als jedes Elektroauto.
Ein Elektroauto sollte durch einen Verbrenner ersetzt werden, nicht jedoch als Zweit- oder Drittwagen zusätzlich angeschafft werden.
Ersetzen Sie Ihr altes Fahrzeug erst dann, wenn Sie die Reparaturliste dazu zwingt.
Je kleiner und leichter ein Elektroauto, desto besser. Auch die Motorleistung muss nicht all zu hoch sein, denn Elektroautos beschleunigen wesentlich zügiger als Verbrenner.

Für einen Vergleich hat der ADAC die Ökobilanz-Studie einiger bekannter Automarken aufgeführt.

Fördermöglichkeiten

  • Die TWS fördert die Anschaffung einer Wallbox. 
  • Das Land Baden-Württemberg fördert die Anschaffung von Elektrofahrzeugen und Wallboxen in Kombination mit Solaranlagen: vm.baden-wuerttemberg.de

Dienstreisen

Was tut die Stadtverwaltung?

Durch die Pandemie haben wir gelernt, dass auf viele Präsenztreffen verzichtetet und alle relevanten Inhalte auch über ein Online-Meeting vermittelt werden können. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Stadtverwaltung dabei, digitaler zu werden. Wird eine Dienstreise dennoch notwendig, ist die erste Wahl meistens die Bahn. Flugreisen sind sehr seltene Ausnahmen.

Was versprechen wir uns davon?

Ein Online-Meeting von einer Stunde verbraucht ca. 600 bis 700 Gramm CO2. Somit lohnt sich eine Online-Veranstaltung bereits bei einem Anfahrtsweg von drei Kilometern (mit dem Auto). Ist unsere Präsenz dann doch mal nötig, ist der öffentliche Nah- und Fernverkehr unsere erste Wahl – und damit auch unsere klimafreundlichste. Denn das Autofahren und Fliegen verursacht fast sechs Mal so viel CO2 pro Kilometer als die Reise mit dem Zug.

Umsetzung zuhause

Urlaub an Nord- und Ostsee, in den Alpen oder auf Balkonien liegen im Trend. Wer sich hier anschließt und mit Bahn, Bus oder mit einem vollen (Elektro-)Auto unterwegs ist, schont die Umwelt. Das Fliegen bleibt ein Privileg, das nur von etwa drei Prozent der Weltbevölkerung genutzt wird – die Folgen für Klima und Umwelt sind allerdings enorm.

Was kann ich konkret tun?

  • Wer zu zweit unterwegs ist, reist mit dem Fernlinienbus oder mit der Bahn am umweltschonendsten.
  • Wer mit mindestens vier Personen unterwegs ist, reist mit dem eigenen oder angemieteten Elektroauto, neben Bus und Bahn, tatsächlich am klimaschonendsten (mit dem deutschen Strommix).
  • Die Webseite Katzensprung bietet Ihnen interessante Urlaubsideen ganz in Ihrer Nähe.
  • Reise "terran": geerdet, bodenständig, ohne Flugzeug unterwegs. 

Sonstiges

Quellen (1) - (14)

1. Perspektive Daily (Januar 2022): Wer wirklich profitiert, wenn du über deinen CO2-Fußabdruck nachdenkst
2. Van Houwelingen, J. H., & Van Raaij, W. F. (1989). The effect of goal-setting and daily electronic feedback on in-home energy use. Journal of consumer research, 16(1), 98-105.
3. HeizkostenVO
4. Agentur für Erneuerbare Energien (2021) AGEE-Stat: www.unendlich-viel-energie.de
5. Wärmeverbrauch private Haushalte Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Harry Wirth, Fraunhofer; ISE, Download von www.pv-fakten.de, Fassung vom 1.5.2022
6. EnBW (2021): Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage? Alles, was du wissen musst: www.enbw.com
7. Zukunft Altbau: www.zukunftaltbau.de
8. Eco Libro (2015): Mobilität und Gesundheit – Ein Drittel weniger Krankheitstage furch moderate körperliche Bewegung auf dem Weg zur Arbeit
9. Agora Verkehrswende (2022): Wende im Pendlerverkehr. Wie Bund und Kommunen den Weg zur Arbeit fairer und klimagerechter gestalten können.
10. Umweltbundesamt (2021): Mobilität privater Haushalte: www.umweltbundesamt.de
11. Umweltbundesamt Österreich (2021): Umweltfreund Elektroauto?: www.umweltbundesamt.at
12. Statistica (2022): de.statista.com
13. Statistica (2022): de.statista.com
14. GEO (2019): www.geo.de

Endenergie Wärme:

Anlage Energiemanagement

Suche

Kontakt

Umweltamt
Abteilung: Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Telefon: 0751 82-673
Telefax: 0751 82-60673

Technisches Rathaus

Salamanderweg 22

88212 Ravensburg

 

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