Wie machen wir die Grün- und Freifläche unserer Stadt noch attraktiver für unsere Bürgerinnen und Bürger und gleichzeitig fit für den Klimawandel? Wie findet man die richtige Balance zwischen "Bebauen" und "Freihalten" von Grün- und Freiflächen und welche Strategien und Maßnahmen sind nötig, um Ravensburger Grünflächen, Freiräume und Gewässer langfristig zu sichern und zu entwickeln?
Um
all diese Fragen zu beantworten, hat die Stadt Ravensburg die Ausarbeitung
eines Freiraumentwicklungskonzeptes in Auftrag gegeben. Nach intensiver
mehrjähriger gemeinsamer Arbeit liegt das Konzept nun als Entwurf vor (s. Infomaterial zum Download)
In
einem nächsten Schritt wurde die Öffentlichkeit umfänglich beteiligt. Die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger fließen inhaltlich in den Entwurf ein.
Bis zum 6. Juni 2022 konnten Bürgerinnen und Bürger auf www.ravensburg.pin-mit.de Vorschläge, Anregungen und Meinungen zum Entwurf des Freiraumentwicklungskonzepts der Stadt Ravensburg einbringen. Mit dem Ravensburger Freiraumentwicklungskonzept (FEK) möchten wir die Grünflächen, Gewässer und Freiräume in Ravensburg attraktiver gestalten, die Folgen des Klimawandels abmildern und die Stadt für alle lebenswerter machen.
Als weiterer Beteiligungsbaustein fand am 13.7.2022 ein Bürgerdialog statt. Das Protokoll hierzu sowie eine Übersicht über die Diskussionsergebnisse an den Thementischen finden Sie beim Infomaterial zum Download
Am 12. Mai hat eine Online-Einführung in die Plattform PINmit stattgefunden.
Unsere Online-Umfrage zum Freiraumentwicklungskonzept ist vom 12. Mai bis 31. Mai 2022 geöffnet. Sie besteht aus vier unterschiedlichen Teilen, in denen wir uns Rückmeldung und Anregungen von Ihnen erhoffen, die uns beim Erarbeiten des Konzepts weiterhelfen. Es stehen sowohl Kommentarfelder als auch Auswahlmöglichkeiten für Ihre Antworten bereit.
Im Vorfeld fragen wir allgemeine Angaben wie Wohnort, Alter und Geschlecht ab, die uns helfen, Ihre Bedarfe an die Grün- und Freiraumversorgung noch konkreter in die Planungen einzubeziehen. Ihre Angaben sind alle anonym und unterliegen den Datenschutzbestimmungen.
Die Ergebnisse der
Online-Beteiligung werden zusammen mit dem Freiraumentwicklungskonzept in einem
Bürgerworkshop im Juli 2022 öffentlich präsentiert und diskutiert. Ihre
Hinweise sollen bei der Endfassung des FEK aber auch bei späteren Planungen von
konkreten Flächen bedacht werden.
Im
Jahr 2013 wurde in Ravensburg mit dem Integrierten Stadtentwicklungsprozess
2030 (STEP 2030) ein Dialog zwischen Bürgerschaft, Gemeinderat und
Stadtverwaltung über die zukünftige Entwicklung der Stadt angestoßen. Anfang
2015 verabschiedete der Gemeinderat mit dem STEP 2030 ein Leitbild zur
Entwicklung der Stadt und ihrer Ortschaften. Im Leitbild wird den Freiflächen
im Siedlungsraum eine besondere Bedeutung sowohl hinsichtlich ihrer
klimatischen und naturschutzfachlichen Bedeutung als auch in ihrer Funktion als
Räume für die Naherholung und das Wohnumfeld zugewiesen. Es wurde die Aufgabe
formuliert - vor allem vor dem Hintergrund einer forcierten Innenverdichtung -
dieses Leitbild inhaltlich auszufüllen und mit konkreten Handlungsempfehlungen
zu versehen. Die vorhandenen Freiraumqualitäten sollen in sozialer,
gestalterischer und ökologischer Hinsicht erhalten und vorausschauend
weiterentwickelt werden.
In
Ravensburg ist die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen ungebrochen hoch und
übersteigt das Angebot auch auf absehbare Sicht bei Weitem. Wichtige
Instrumente zur Sicherung der Wohnraumversorgung sind
Innenentwicklungsmaßnahmen und Neuausweisungen in den bisherigen Außenbereich
hinein. Die Potenziale siedlungsnaher Grünflächen für Natur und Erholung müssen
dabei immer klarer mit denen für Siedlungszwecke in Abgleich gebracht werden.
Hier ist generell die richtige Balance zwischen "Bebauen" und
"Freihalten" von Grün- und Freiflächen zu finden. Dem Bedarf an Wohn-
und Gewerbeflächen muss im angemessenen Umfang entsprochen werden. Gleichzeitig
kommt der Erhaltung von Grünzonen bei der Siedlungsentwicklung eine zentrale
Bedeutung zu. Naturschutzfachlich wichtige Strukturen sind zu erhalten und zu
entwickeln, auch im Sinne einer Wohnort- und Arbeitsplatznahen Erholung. Hierzu
bedarf es der Kenntnis über die Potenziale relevanter Flächen für die jeweilige
Nutzung.
Das Projektgebiet des Freiraumentwicklungskonzeptes umfasst im Wesentlichen die stark verdichteten Stadtteile der Kernstadt einschließlich der Weststadt sowie Randbereiche der Ortschaft Eschach. Der Projektraum wurde um die Bereiche Rahlenwald und Mariatal auf Anregung der Naturschutzverbände erweitert.
Das Freiraumentwicklungskonzept verfolgt zwei grundlegende Hauptziele:
Die dauerhafte Sicherung der besonders wertvollen Freiräume in Ravensburg.
Dazu zählen
Die Entwicklung und Qualifizierung von ausgewählten
Verbindungen und Freiräumen, um ein durchgängiges Grün-Blaues Netz für Ravensburg
zu schaffen.
Bei der Auseinandersetzung mit den Funktionen und Potentialen der
Flächen liegt ein besonderes Augenmerk auf:
Im Ergebnis soll ersichtlich sein, wo Grün- und Freiflächen zu erhalten, aufzuwerten und miteinander zu verknüpfen sind um die Belange
zu sichern. Es werden außerdem "Lupen" herausgearbeitet, die ein hohes Potential für die Entwicklung eines qualitätsvollen Freiraumes aufweisen.
Das Freiraumentwicklungskonzept ist kein
rechtlich bindendes Planwerk. Die Konzeption dient neben anderen Plänen und
Gutachten als Entscheidungs- und Abwägungsgrundlage.
Auch ist das Freiraumentwicklungskonzept kein für sich allein stehendes
Planwerk. Es korrespondiert mit bereits bestehenden bzw. sich derzeit in
Bearbeitung befindlichen Planungen und Konzepten der Stadt Ravensburg wie z.B.
dem Flächennutzungsplan, Landschaftsplan und dem Klimaanpassungskonzept für den
Gemeindeverband Mittleres Schussental.
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