Ravensburg unterhält die Städtepartnerschaft mit belarussischen Stadt Brest gemeinsam mit den anderen Kommunen des Gemeindeverbands Mittleres Schussental, d. h. mit der Stadt Weingarten sowie den Gemeinden Baienfurt, Baindt und Berg.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs, den der GMS entschieden
verurteilt, ruhen momentan die Kontakte zwischen den Stadtverwaltungen.
Bedingt durch die politische Situation in Belarus finden aktuell
lediglich Begegnungen im Rahmen des Schüleraustauschs (Waldorfschule
Ravensburg) sowie im privaten Bereich statt.
Die im Rahmen der Städtepartnerschaft bestehenden
bürgerschaftlichen Kommunikationskanäle sollen jedoch aufrecht erhalten
bleiben, denn sie ermöglichen den Erhalt der Verbindung von Mensch zu Mensch.
Städtepartnerschaften sind Friedensbrücken und verbinden die Einwohner der
Städte.
Für den GMS stellen die Jugendbegegnungen eine Investition in den
Frieden dar. Ohne diese Städtepartnerschaft könnten aber keine Jugendlichen
über Schüleraustausche und zu internationalen Jugendbegegnungen mehr eingeladen
werden. Diese Jugendbegegnungen sind jedoch sehr wichtig: Nur durch den Besuch
von Brester Schülerinnen und Schülern im Schussental kann die Pflanze der
Demokratie auch in Belarus Wurzeln schlagen. Daher fließt im Moment zwar kein Geld mehr in Richtung Brest –
auch nicht für Humanitäre Hilfe - Jugendbegegnungen werden aber weiterhin
finanziell großzügig gefördert.
Brest ist Grenzstadt zu Polen (und somit zur EU) und zählt fast 350.000 Einwohner.
Bis vor einigen Jahren war die Stadt „das westliche Tor der UdSSR“. Brest entstand als befestigtes altrussisches Handelszentrum im Grenzland zu Polen und Litauen. Es war oft umkämpft und häufig Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen. Die Stadt ist auch unter dem Namen „Brest-Litowsk“ bekannt, wo 1917/18 die Friedensverhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion stattfanden und der „Brester Friede“ ratifiziert wurde. Am 22. Juni 1941 wurde mit dem Angriff auf die Brester Festung der Angriff Hitler-Deutschlands auf Russland eingeleitet, was in der Folge zur fast vollständigen Zerstörung der Stadt führte.
Heute hat Brest vor allem Bedeutung als Verwaltungszentrum
des Brester Distrikts. Es ist Industriezentrum mit zahlreichen großen Fabriken,
in denen unter anderem elektromechanische Produkte (Computer), Glühbirnen,
landwirtschaftliche Maschinen, Textilmaschinen, Teppiche und textile
Erzeugnisse hergestellt werden.
Die weißrussische Stadt, rund 1500 Kilometer von Ravensburg entfernt, ist auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Ost und West. Der Eisenbahnverkehr der Hauptstrecke Berlin-Warschau-Minsk-Moskau wird hier z. B. von der mitteleuropäischen auf die osteuropäische Spur umgespurt.
Als bedeutendes Kultur- und Wissenschafts-Zentrum verfügt
Brest über eine Pädagogische Hochschule, eine technische Universität und viele
weitere Einrichtungen.
Brest wird nicht nur der „Brester Festung“ wegen von zahlreichen Touristen aufgesucht, sondern auch wegen des nahegelegenen „Urwaldes“, in dem Europas einzige Bisonherde frei lebt. Die Landschaft ist geprägt von den großen Kolchosen und Sowchosen der Umgebung.
In Brest wird der Sport groß geschrieben. Die Stadt verfügt über hochmoderne Sporteinrichtungen, wie z. B. die große Eishalle, Sporthallen und Stadien und seit 2006 über einen der wohl modernsten Ruderkanäle ganz Europas.
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