1000 Jahre Kulturgeschichte authentisch erleben: Inmitten
der Ravensburger Altstadt liegt das Humpis-Quartier, eines der besterhaltenen
spätmittelalterlichen Wohnquartiere in Süddeutschland. Die Fernhandelsfamilie
Humpis hat dem Ensemble im 15. Jahrhundert die heutige Gestalt gegeben.
Das Museum Humpis-Quartier (MHQ) ist ein ungewöhnlicher Ort: Hier kann städtische Kulturgeschichte vom 11. bis zum 21. Jahrhundert emotional und authentisch erlebt werden. Das Quartier besteht aus sieben Gebäuden und stellt eine spannende begehbare Lebenswelt dar. Sie erlaubt es, auf Zeitreise zu gehen - angefangen vom Mittelalter durch annähernd 60 Räume, Dachböden und Keller, um im Heute wieder anzukommen.
Mehr Informationen:
Wechselnde Themenführungen:
Samstags 14 Uhr & Sonntags 15 Uhr
Eintritt, Audioguide und Museumsrallye bis 18 Jahre frei!
Teilnahme an den öffentlichen Führungen nur 2,50 € (ab 6 Jahren)
oder kostenlos mit dem Ravensburger Familiengutschein
"Ravensburger
Lebenswelten"
Vier ehemalige Bewohner des Quartiers erzählen an Originalschauplätzen ihre
persönliche Lebensgeschichte, die Geschichte des Quartiers und der Stadt
Ravensburg. Folgen Sie dem Kaufmann Hans Humpis in die Zeit, als die „Große
Ravensburger Handelsgesellschaft“ Geschäfte mit ganz Europa machte, und lernen
Sie mit dem Handwerker Johannes Wucherer die Reichsstadt und ihre Zünfte
kennen.
Die Schwabenkinder waren acht- bis 14-jährige Jungen und Mädchen, die alljährlich im Frühjahr aus den Alpenregionen nach Ravensburg kamen und auf dem zentralen Kindergesindemarkt in der Bachstraße als Hütekinder und Mägde an oberschwäbische Bauern vermittelt wurden. Im Museum erfahren Sie vom beschwerlichen Weg der Kinder und erleben die beklemmende Situation auf dem Ravensburger Schwabenkindermarkt des 19. Jahrhunderts.
Die Produktion von Leinwand und Barchent sowie dem europaweiten Handel mit diesen Textilien verdankt Ravensburg seinen Wohlstand im Mittelalter. Im 19. Jahrhundert war Ravensburg einer der wichtigsten Standorte der Textilfabrikation im Königreich Württemberg. Die Ausstellung widmet sich der Erfolgsgeschichte des Ravensburger Exportschlagers.
In der Nachkriegszeit kamen 6.000 Heimatvertriebene aus Ostpreußen, Westpreußen, Danzig, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland nach Ravensburg. In ihrem Gepäck waren nur wenige Gegenstände, traumatische Erlebnisse und die Hoffnung, ein neues Zuhause in Ravensburg zu finden. Die Heimatvertriebenen machten ein Viertel der damaligen Bevölkerung aus und veränderten die Stadt räumlich, sozial, politisch, wirtschaftlich und kulturell.
In Erinnerung an ihre Herkunftsgebiete eröffneten sie 1978 die „Ostdeutsche Heimatsammlung“, wo sie ihre Heimat präsentierten. Diese Sammlung wurde 2012 aufgelöst und vom Museum Humpis-Quartier übernommen. Ausgewählte Exponate der Sammlung werden im letzten Raum dieser Ausstellung gezeigt.
In den 1480-er Jahren war Ravensburg eines der Zentren bei der Entstehung
von Hexenwahn und "Hexenverfolgung" in Europa. 1484 wurden sechs
Ravensburger Frauen Opfer dieses unsinnigen Hexenwahns. Die Frauen
wurden inhaftiert, gefoltert und zwei von ihnen auf dem Scheiterhaufen
verbrannt.
Zwei Gebäude im Quartier sind für attraktive Sonderausstellungen
reserviert. Mit aufwendigen Inszenierungen werden hier unbekannte
Aspekte der Geschichte und spannende kulturhistorische Themen
präsentiert.
Zur aktuellen Sonderausstellung
Besuchen Sie das Museum Humpis-Quartier virtuell! Der Imagefilm des Museum erlaubt Einblicke in die verschiedenen Lebenswelten des Museums und vermittelt einen lebendigen Eindruck von den Angeboten und Veranstaltungen im Quartier.
Di bis So | 11 - 18 Uhr |
Karfreitag, 24., 25. und 31. Dezember geschlossen