Hochwasserschutz: Stadt arbeitet an einem Starkregenrisikomanagement

11.03.2024 | Bis 2026 will die Stadtverwaltung ein Starkregenrisikomanagement für das gesamte Stadtgebiet ausarbeiten.

 

Zunahme von Starkregen erfordert geeignete Vorsorgemaßnahmen

Starkregen sind gekennzeichnet durch extrem kurze Vorwarnzeiten, eine unsichere Warnlage und hohe Niederschlagsintensität. Große Anteile des Niederschlags fließen bei Starkregen oberirdisch ab und nutzen Wege, Straßen und Einschnitte im Gelände als Abflusswege. In unserer Region mit vielen Hanglagen können dabei so genannte Sturzfluten entstehen, die über hohe Strömungskräfte verfügen und große Mengen an Treibgut und erodierte Materialien z. B. Boden oder Geröll mit sich reißen. Dieses Material sammelt sich an Verdolungseinläufen, Verrohrungen, Brücken, Stegen oder Zäunen. Durch den Rückstau wird das umliegende Gelände überflutet und es kann zu schweren Schäden an Gebäuden und Infrastruktur kommen.


Auch in der Ebene können Starkniederschläge Überflutungen verursachen, da die großen Wassermengen meist über den Bemessungsgrenzen der Kanalnetze liegen. Insbesondere die Bebauung und Infrastruktur in den Senken können dabei erheblich geschädigt werden.


Typische Schäden bei Starkregenereignissen sind Schäden durch Wassereintritt in Gebäude, Schäden an der Bausubstanz und Tragstruktur von Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen. Beim Wassereintritt kann auch die chemische und stoffliche Belastung des Wassers eine entscheidende Rolle spielen, da das Oberflächenwasser beispielsweise mit Mineralölen, Chemikalien oder Fäkalien verunreinigt sein kann. Diese Belastungen können zu erheblichen Folgeschäden führen.


Die Vorhersage lokaler Starkregenereignisse ist durch die Kleinräumigkeit der Niederschlagszellen nur sehr ungenau möglich. Diese Unsicherheit über Gefährdungsorte und die kurzen Reaktionszeiten erschweren es, geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels ist mit einer Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Starkregen zu rechnen.

Erarbeitung eines Risikomanagements beschlossen

Durch die Erarbeitung eines Starkregenrisikomanagements soll eine solide Planungsgrundlage für die Etablierung von Maßnahmen sowie Aufstellung von Alarm- und Einsatzplänen geschaffen werden. Dazu wurde das Stadtgebiet in drei Gebiete aufgeteilt. Für das nordöstliche Stadtgebiet liegen bereits erste Starkregengefahrenkarten vor. In weiteren Schritten wird für dieses Teilgebiet eine Risikoanalyse ausgearbeitet. Ziel davon ist es, Aussagen zum potenziellen Ausmaß von Gefahren für Leib und Leben sowie Schäden an öffentlichen Objekten und Infrastruktureinrichtungen zu treffen.


Dabei werden wesentliche Akteure in der Kommune einbezogen, um das tatsächliche Risiko besser bewerten zu können. Die Starkregenrisikokarten der weiteren Teilgebiete werden voraussichtlich bis Ende 2026 vorliegen.


Zudem möchte die Stadt durch unterschiedliche Informationsangebote für ein verbessertes Risikobewusstsein der Bevölkerung und Betriebe sorgen.


Mit der Ausarbeitung dieses Risikomanagements kommt die Stadt den Empfehlungen aus dem beschlossenen Klimaanpassungskonzept des Gemeindeverbands Mittleres Schussental nach.

Hochwasserlage Foto: Feuerwehr Ravensburg

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