Mit einem grellroten Flugblatt laden die Nationalsozialisten 1937 in München zur Ausstellung „Entartete Kunst“ ein. Als „entartet“ bezeichnen sie die Künstler der Klassischen Moderne; deren „krankhafte Phantasien“ seien geboren aus „seelischer Verwesung“. Zeitgleich eröffnet im „Haus der Kunst“ in München eine große Ausstellung mit von peinlichem Pathos geprägten Werken, von denen die Nazis behaupten, sie entsprächen dem „gesunden Volksempfinden“.
Marie-Theres Scheffczyk (Uhldingen), M.A. und Kunsthistorikerin, hat Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie studiert und war viele Jahre als Kunstkritikerin tätig. Von 1983 bis 2008 lehrte sie Kunstgeschichte an der Fachhochschule Konstanz.