Themen der folgenden Semester werden sein: Weitere Annäherungen an Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“ – unter Einbeziehung historischer, gesellschaftlicher und kultureller Aspekte, die für das Verständnis des Romans unabdingbar sind; so etwa die Weltanschauung des (alten) Buddhismus (mit Hinblick auf Knechts Indischen Lebenslauf, Taschenausgabe Suhrkamp S. 570ff). Geklärt werden soll (versuchsweise) weiter, was Hesse sich denn möglicherweise unter einem Glasperlenspiel vorgestellt habe, genauer: mit der Formel ‚Glasperlenspiel’ habe ausdrücken, an Hoffnungen bündeln, an Entlastungen gewinnen, andeuten und verdeutlichen wollen; die Klärung dieser Frage wird im Laufe der Vorlesung zunehmend in den Vordergrund treten müssen; ebenso das Lesen bestimmter zentraler Textstellen des Romans.
Zunächst aber soll das Thema ‚Geist’ zu einem Abschluss gebracht werden – und zwar unter Zugrundelegung von Schopenhauers Aphorismen zur Lebensweisheit. Des Weiteren stehen aus die Vorführung des Filmes über das Leben des Boxers und Hesse-Verehrers Charly Graf und Gottfried Benns (Original-)Radiorede, ob denn die Dichtung das Leben bessern solle/könne.
Selbstverständlich behält sich der Referent auch vor, dort, wo es ihm notwendig erscheint, Abschweifungen (auch umfassendere) vom eigentlichen Thema (Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“) zu machen, die freilich immer zumindest in einem indirekten Bezug zum eigentlichen Thema stehen werden. So etwa die, Hesses Utopie eines gegen die profane wirtschaftliche, politische, konkurrenzintensive usw. Welt stehenden Intellektuellen-Ordens in Sigmund Freuds Schriften zur Kultur, überhaupt in zentralen Theoriebestandstücken der Psychoanalyse, zu spiegeln. Später soll sich daran anschließen eine kurze Darstellung der Theorie von C. G. Jung (Hesse stand in engem geistigen Austausch mit einem Schüler C. G. Jungs).
Kurzum: Das Thema wird
durchgängig dieses sein, sich mit Hesses utopisch-irrationaler Weisheitsliebe,
seiner tiefen Religiosität, seiner Reserviertheit gegenüber jedweder
Ausgestaltung und Betätigung politischer Macht, seiner Weltflüchtigkeit, seiner
zuweilen in Verachtung umschlagenden Ablehnung der kapitalistisch generierten
und dauersuggerierten Vergottung des Ideals des Wohllebens und der mit dieser
Vergottung einhergehenden ausufernden Geistlosigkeit, Trivialisierung,
Profanierung, Verrohung und Pleonexie*-Anfälligkeit der modernen Seele.
In
Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und der Stadtbücherei