Für die 1982 in Weingarten geborene Künstlerin Simone Rueß ist Zeichnen ein Vorgang des „Greifens und Begreifens". Im Mittelpunkt ihres Interesses steht die zeichnerische Erforschung des städtischen Raumes. Nach Aufenthalten in Warschau, Berlin und Paris hat sich Simone Rueß im Rahmen des Formates „Fremde Blicke“ nach vielen Jahren erneut ihrer Heimat zugewandt. Die im Austausch und Dialog mit Ravensburgern entstandenen sensiblen Zeichnungen erfassen das pulsierende Leben der Stadt Ravensburg organisch und skulptural. Individuelle und kollektive Erinnerungen vermischen sich mit rationaler Architekturzeichnung. Alte magische Vorstellungen von der Erde als organischer Körper – als Lebewesen – werden wach und lassen uns Vertrautes und Bekanntes mit neuen Augen sehen.