Schulterschluss im Schussental

25.08.2016 | TWS arbeitet seit 15 Jahren als gemeinsame Tochter der Städte Ravensburg und Weingarten – neue Geschäftsfelder

 

Der 28. August 2001 war ein Eintrag in die Annalen der beiden Städte Ravensburg und Weingarten wert: An diesem Tag vor 15 Jahren unterzeichneten die beiden Oberbürgermeister die Verträge zur Zusammenführung der Versorgungssparten ihrer beiden Stadtwerke. Sie setzten damit die Beschlüsse der Gemeinderäte um, die fast zwei Jahre lang die Zukunft der städtischen Eigenbetriebe beraten hatten. Der Schulterschluss der beiden Kommunen war die Geburtsstunde der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) und ein wichtiger Schritt für die Daseinsvorsorge im Schussental. Als strategischer Partner ist seither die EnBW mit 25,1 Prozent an der TWS beteiligt. Die Versorgung der Bürger mit Trinkwasser und Gas erfolgte fortan über das gemeinsame Unternehmen, das wichtige Synergien hob.
 
„Die Zusammenführung war lange erörtert und schließlich ohne Gegenstimmen beschlossen worden“, erinnert sich Hans Georg Kraus, langjähriger Bürgermeister der Stadt Ravensburg und einer der Vordenker für die gemeinsame Sache. Denn auch Hermann Vogler, Oberbürgermeister der Stadt zu dieser Zeit, hat bei der Fusion eine ganz entscheidende Rolle gespielt. Die Zusammenarbeit der Städte Ravensburg und Weingarten sowie der regionale Zusammenhalt waren ihm ein großes Anliegen. Was sie und Weingartens Oberbürgermeister Gerd Gerber damals frühzeitig erkannten, waren auch die Herausforderungen, die durch die bevorstehende Liberalisierung der Energiemärkte auf kleine Stadtwerke zukommen würde. Ein weiterer wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zum starken regio-kommunalen Unternehmen war fünf Jahre später die Gründung der TWS Netz GmbH als Betreiber der örtlichen Versorgungsnetze für Strom, Gas, Wärme und Wasser. 2008 pachtete die TWS Netz die Stromnetze in Ravensburg und Weingarten von der EnBW, später kaufte sie ihr diese ab.
 
Wachstum durch neue Leistungen
„In unserem Unternehmen geht es inzwischen um weit mehr als um den Verkauf von Energie und Wasser. Dienstleistungen entwickeln sich immer mehr zum Kerngeschäft“, berichtet Dr. Andreas Thiel-Böhm. Als Geschäftsführer der ersten Stunde lenkt er die Geschicke des Unternehmens bis heute; sein Kollege Helmut Hertle die der TWS Netz seit 2007. Und der Erfolg der Entwicklung kann sich sehen lassen, denn die TWS ist durch Diversifizierung und durch den Gewinn von Marktanteilen enorm gewachsen. Seit 2001 hat sich die Bilanzsumme auf heutige 143 Millionen Euro fast verdreifacht, auch weil neue Aufgaben wie der Betrieb des Stromnetzes hinzukamen. Aktuell arbeiten 155 Menschen im TWS Konzern, anfangs waren es 73. Die Stadtoberhäupter von Weingarten und Ravensburg wechseln sich im Vorsitz des Aufsichtsrats im zweijährigen Turnus ab. Derzeit ist Markus Ewald, Oberbürgermeister von Weingarten, Aufsichtsratsvorsitzender. Sein Stellvertreter ist Ravensburgs Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp.


Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmenspolitik
Verbrauch senken, Effizienz steigern, erneuerbare Energien ausbauen: Die TWS engagiert sich aus Überzeugung für Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit. „Bereits im Jahr 2001 hat sich die TWS auf zukunftsfähige Geschäftsfelder fokussiert“, berichtet Hans Georg Kraus, der im Aufsichtsrat 14 Jahre lang die Geschicke des Unternehmens mit lenkte. So habe das Unternehmen schon mit seiner Gründung vor nunmehr 15 Jahren ein Förderprogramm für Energieeffizienz und Energiedienstleistungen angeboten, sich vor zehn Jahren von der Kohlekraft distanziert, sei früh die dezentrale Energieerzeugung angegangen und habe sich auf die ökologische Ausrichtung fokussiert. Daraus sind neue Angebote entstanden: „Klima- und Umweltschutz brauchen den Mut, neue Ideen in der Praxis zu erproben – ob besonders effiziente Nahwärmenetze, Stromspeicher oder ein Pachtmodell für Solaranlagen“, zeigt Andreas Thiel-Böhm auf. Auf diese Weise habe die TWS Themen, die heute vielen Versorgern unter den Nägeln brennen, frühzeitig angepackt und sich als Unternehmen richtig aufgestellt, führt Andreas Thiel-Böhm aus. Dabei spielt das Engagement in der Region und die Stärkung der dort ansässigen Wirtschaft eine große Rolle: Denn von jedem Euro, den das Unternehmen einnimmt, bleiben 32 Cent in der Region – 2015 alleine 47 Millionen Euro in Form von z.B. Gehältern für die Mitarbeiter oder Aufträgen an Dienstleister. „Wir leben und arbeiten in Oberschwaben, deshalb engagieren wir uns auch und sorgen dafür, dass ein Großteil der Wertschöpfung hier weiteren Nutzen bringt“, betont der TWS-Geschäftsführer.
 
Ein Geburtstagsfest für alle
Hinter die Kulissen schauen, Interessantes erfahren und spielerisch Energie erkunden – das ist alles möglich beim TWS-Energie-Familientag am Sonntag, den 18. September zwischen 11 und 17 Uhr auf dem Betriebsgelände in der Ravensburger Schussenstraße. Unterhaltsame Talks, Besichtigungsfahrten zu verschiedenen TWS-Anlagen und ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein machen den Tag zu einem vielfältigen Geburtstagsfest. Ganz nach dem Motto „Wir zeigen unsere Energie – zeig du uns deine“.

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