Konjunkturhimmel wieder freundlicher

10.02.2015 | IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2015: 54 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage als gut.

 

Im Herbst zeigten die Wirtschaftssanktionen gegen Russland und die anhaltende Wirtschaftsschwäche im Euroraum ihre Wirkung auf die regionale Wirtschaft. Das neue Jahr startet hingegen etwas freundlicher. 54 Prozent der Unternehmen im Gebiet der Industrie- und Handeslkammer Bodensee-Oberschwaben beurteilen ihre Geschäftslage als gut – im Herbst waren es drei Prozentpunkte weniger. Doch bleiben Risiken bestehen und damit die Geschäftserwartungen der Unternehmen vorsichtig. Der IHK-Konjunkturklimaindex steht so unverändert bei 128 Punkten. 


Geschäftslage verbessert - Export als Stütze
„Angesichts der Konjunkturrisiken freue ich mich, dass sich die Geschäftslage der Unternehmen in Summe nicht weiter verschlechtert, sondern sogar wieder leicht verbessert hat. 54 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage als gut, 40 Prozent sind zufrieden, 6 Prozent beurteilen ihre Lage als schlecht. Diese Werte können sich sehen lassen“, sagt Heinrich Grieshaber, Präsident der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK), erleichtert. Gründe für die leichte Erholung sind unter anderem der niedrige Ölpreis, der anhaltend schwache Euro und die starken Märkte in den USA. „Wieder ist der Export unsere Stütze und das bekommt insbesondere die Industrie zu spüren. Sie hat bei den Auslandsumsätzen im Vergleich zum Herbst aufgeholt“, so Grieshaber weiter. Insgesamt ist die Auftragslage nach oben gegangen. Laut IHK-Umfrage erwarten 23 Prozent der regionalen Betriebe in den nächsten Monaten eine Besserung ihrer Geschäfte, 64 Prozent gehen von gleichbleibenden Verhältnissen aus, und 13 Prozent befürchten eine Abwärtsentwicklung.


Risiko: Schwache Inlandsnachfrage, Fachkräftemangel
Trotzdem bleiben die Unternehmen vorsichtig bei der Einschätzung ihrer Geschäftsentwicklung. Als Risiko sehen die Unternehmen vor allem die schwache Inlandsnachfrage, den Fachkräftemangel, die Arbeitskosten und die Wirtschaftspolitik. Die Folgen der jüngsten politischen Entscheidungen, wie die gestiegenen Bürokratiekosten durch das Mindestlohngesetz oder die Verschärfung des Fachkräftemangels durch die Rente mit 63 bereiten den Unternehmen Sorgen. 


IHK rechnet mit einem Anstieg an Beschäftigungszahlen
Das schlägt sich auch auf die Beschäftigungsabsichten der Unternehmen nieder. Zwar steigt die Zahl der Unternehmen, die Personal suchen, um fünf Punkte auf 24 Prozent. Immerhin 15 Prozent – und das ist ein Anstieg um ganze 7 Prozentpunkte – denken jedoch auch über eine Reduzierung von Personal nach. Insgesamt gesehen zeigt sich der Arbeitsmarkt aber als robust, und so rechnet die IHK auch 2015 mit einem Anstieg der Beschäftigungszahlen.


Investitionsstau
Vielfach beklagt wird derzeit der Investitionsstau in Deutschland. Dabei wird die Wirtschaft aufgefordert, ihre Aktivitäten hier auszubauen. Doch die aktuelle IHK-Umfrage zeigt, dass die Unternehmen ihre Investitionspläne seit Monaten langsam, aber stetig zurückschrauben. „Nachhaltiges Wachstum wird es erst geben, wenn die wirtschaftlichen, aber auch politischen Rahmenbedingungen stimmen. Bei anhaltenden Unsicherheiten werden Investitionen aber zurückgehalten“, mahnt IHK-Präsident Grieshaber in Richtung Politik.

Info:

Die Freigabe des Schweizer Franken durch die dortige Notenbank fand erst nach Abschluss der IHK-Konjunkturumfrage statt und findet deshalb keinen Einfluss auf die Ergebnisse. 


Mehr Informationen:

http://www.weingarten.ihk.de

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