Schauspiel von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Der Sohn von Nele
Siebold wurde bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt
und liegt seitdem im Koma. Der 17-Jährige rannte unter
Drogeneinfluss vor ein Auto. Den Fahrer – den OB Kandidaten Heiko
Braubach – trifft keine Schuld, so ist aus den Medien zu
erfahren, in denen Polizei- und Gutachterberichte veröffentlicht
wurden. Trotzdem meldet sich der Politiker bei der
alleinerziehenden Mutter, um ihr seine Unterstützung
zuzusichern, und
vermutlich auch, um den Vorfall aus den Schlagzeilen
zu bringen. Nicht ohne Vorbehalte empfängt die Mutter den
Politiker. Sie erklärt Braubach, dass auch ihr
Neffe Jerome bei
dem Treffen dabei sein werde. Doch er verspätet sich. Als es
Braubach gerade gelungen ist, Nele von seinen guten
Absichten zu überzeugen, trifft Jerome ein, und damit nimmt
dieser Abend eine radikale Wendung. Ein Kammerspiel
über Politikverdrossenheit, Hate-Speech, die Macht eines
gezückten Smartphones und die Sehnsucht nach einfachen Lösungen.
© R I C H A R D B E C K E R
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ravensburger Spielzeit 2022/23