Sabine Mücke liest aus "Herkunft" von Sasa Stanišić und Gerlinde Walka liest aus »Manchmal ist es federleicht« von Christine Westermann.
Ravensburg liest in diesem Jahr an neuem Ort: Der lauschige Innenhof des Wirtschaftsmuseums in der Marktstraße beherbergt in diesem Jahr die Literaturbegeisterten, die ihren Mitbürgern Passagen aus ihren Lieblingsbüchern vorlesen.
Sabine Mücke, Historikerin, Jg. 1972 ist seit 2019 Direktorin des Museum Humpis-Quartier und lebt in Ravensburg.
"Absolut einer meiner zeitgenössischen Lieblingsautoren! Sein neuestes Werk "Herkunft" hat mich im letzten Jahr sehr beeindruckt und berührt, es gehört zu den Büchern, die bei mir im Regal einen besonderen Platz haben, nämlich den Stapel für jederzeit greifbare Bücher. Ich mag seine Sprache und Erzählweise sehr, sie ist poetisch, phantastisch, aber nie überladen und selbstgefällig, dabei realistisch, trocken und witzig. Das Buch "Herkunft" greift ein Thema auf, das zentral unser persönliches, politisches und soziales Sein bestimmt, wie kaum ein anderes. Stanišić erzählt aber nicht nur über den Zufall der eigenen Herkunft, über den Verlust und das Finden von Heimat, er schreibt über das Erzählen selbst, dass sich aus Rekonstruktionen von Wirklichkeit, Spiegelungen von Bildern und Orten und aus versiegenden Erinnerungen speist. Er legt in seinen Texten die Rolle des Autors offen - den Autor als den "Kurator von Wirklichkeit" – und das ist für mich als Historikerin und Ausstellungskuratorin wiederum besonders anregend."
Gerlinde Walka wohnt seit neun Jahren in Ravensburg und arbeitet seit 1991 in der Behindertenhilfe der Stiftung Liebenau.
Sie liest aus dem
Buch »Manchmal ist es Federleicht« von Christine Westermann. Darin geht es um
das Thema Abschied und den Umgang mit Abschieden aus verschiedenen
Perspektiven. Abschiede begleiten uns ein Leben lang, kleine und große
Abschiede, Abschiede auf Zeit und Abschiede für immer. In diesem geistreichen
und humorvollen Buch nähert sich die Autorin dem Thema auf vielfältige Art und
Weise. Gerlinde Walka sagt: »Ich selbst bin jetzt in einem Alter indem das
Thema immer mehr an persönliche Bedeutung gewinnt und mich inspiriert hat mir zu
dem Thema wieder Gedanken zu machen.«