Tora-Lernwochen sind Zeiten intensiven biblischen Lernens und vertiefter Begegnung zwischen Christen und Juden, die von Lehrern aus Israel durchgeführt werden. Die Referenten in Ravensburg sind wie bei den bisherigen Tora-Lernwochen die Eheleute Shlomith und Shaya Gur aus Haifa (Israel). Sie gehören der modernen Orthodoxie an und erschließen die biblischen Texte mit Hilfe der reichen Traditionen jüdischer Schriftauslegung von der Antike bis in unsere Zeit. Nach den Grundsätzen des Judentums zielt jüdisches Lernen nicht bloß auf Erkenntnis, sondern auf die Lebenspraxis (Tora ist Weisung), Lernen ist dialogisch und findet oft im Rahmen einer Chavruta (Lerngemeinschaft) statt. Im Mittelpunkt der vier Tora-Lernabende steht Juda, der vierte Sohn Jakobs und seiner Frau Lea. Im Jakobssegen werden Juda und seinen Brüdern ihre Begabungen und ihre Bestimmungen vorausgesagt. In den Josefsgeschichten spielt Juda als Sprecher der Familie eine gewichtige Rolle. Sein verantwortliches Handeln rettet die große Familie, die in Ägypten zum Volk Israel heranwächst. Juda wird zum Stammvater der Könige David und Salomo und ihrer Dynastie im Südreich Juda sowie - nach der Verheißung des Propheten Natan - zum Stammvater des Messias.
Die Schwerpunkte der vier Themenabende:
1. Judas Geburt. Juda in der Familie Jakobs
2. Juda beweist Führungsqualitäten
3. Könige aus Judas Stamm: David
4. Könige aus Judas Stamm: Salomo
Die Tora-Lernwochen werden von der Arbeitsgruppe „Wege zum Verständnis des Judentums“ im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und in freundschaftlicher Verbundenheit mit dem „Denkendorfer Kreis für christlich-jüdische Begegnung e. V.“ veranstaltet. Seit 1978 waren 100 Frauen und Männer, die meisten aus Israel, als Lehrer beteiligt. Bislang fanden 40 Mal Tora-Lernwochen statt, und zwar im Kloster Denkendorf, in Bad Boll, in Israel und in insgesamt 173 Gemeinden.