"Das Russland meine Heimat ist gehört zu jenen großen und geheimnisvollen Sicherheiten, aus denen ich lebe"
Das hat Rainer Maria Rilke noch Jahre später bekannt. Zweimal war er nach Russland gereist, zuerst 1899 gemeinsam mit Lou Andreas-Salomé und deren Mann, dann 1900 mit ihr allein. Russland wurde Rilke "ein Sehnsuchts- und Hoffnungsraum", so wie Griechenland es in der Goethezeit gewesen war. Die Wahlverwandtschaft, die ihn mit Russland verband, wirkte vielfach nach; und sie hat 1926, in seinem Todesjahr, noch eine späte Steigerung erfahren: in dem intensiven und intimen Briefwechsel, den er mit Marina Zwetajewa führte.
Thomas Schmidt, geb 1963, hat 2017 vom Deutschen Literaturarchiv Marbach aus die internationale Ausstellung "Rilke und Russland" kuratiert und gerade im Insel Verlag eine Anthologie zum gleichen Thema herausgegeben.
In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Ravensburg und der Buchhandlung Anna Rahm