ander(e)s leben
14. Philosophisch-literarische Salonnacht „im blauen Sessel
Viele Menschen sehnen sich, je funktionaler das Berufsleben wird und je maßloser manche planetarischen Lebensverhältnisse erscheinen, nach Veränderung und sind offen für ein anderes Leben. „Wenn es Wirklichkeitssinn gibt, muss es auch Möglichkeitssinn geben“ heißt es schon bei Robert Musil. Grund genug, auch in unserer Zeit über das nachzudenken, was „anders“ möglich ist und was an „Anderem“ möglich ist. Das diesjährige Thema des blauen Sessels – „ander(e)s leben“ – gibt einigen Visionen von einem anderen Leben Raum, das sich von dem rollenhaften, durchstandardisierten und scheinbar alternativlosen Wirklichen löst und neue Möglichkeiten auslotet.
Die
wirklichen Räume dafür gewähren freundliche Salonbesitzer. Die Besucher sind in
Galerie-, Geschäfts- und Privaträume eingeladen, sich mutig mit vielfältigen
Sicht- und Lebensweisen aus Literatur und Film, aus Philosophie, Pädagogik und
dem Bereich der Künstlichen Intelligenz auseinanderzusetzen. Dabei sind: Angelika
Overath mit ihrem literarischen Tagebuch „Alle Farben des Schnees“, das ihre Eingewöhnung
am neuen Lebensort im Engadin begleitet. Jakob Hein verschränkt in „Kaltes
Wasser“ die Lebensweisen von Ost und West nach dem Mauerfall. Andreas Stichmann
ironisiert in „Die Entführung des Optimisten Sydney Seapunk“ die
Weltverbesserungsprojekte einer Kommune und ähnlich kritisch wird eine
fundamentalistisch-ökologische Gesellschaft in „Hysteria“ von Eckhart Nickel
gezeichnet. Christian Dittloff lässt in „Das weiße Schloss“ ein Paar Karriere
und Familiengründung durch „Outsourcen“ der Mutterschaft ‚versöhnen‘. Marie
Luise Knott geht mit Hannah Arendt „Neuen Denkwegen und Dazwischenzeiten“ nach.
In „Frauen, die denken, sind gefährlich“ spricht Stefan Bollmann über Frauen
aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Pauline Roenneberg zeigt mit
ihrem Film „Früher oder später“ das Aufeinandertreffen älterer Dorfbewohner und
zugezogener junger Städter, ihr neues Miteinander-Leben und Voneinander-Lernen.
Konkret wird Wolfgang Ertel, wenn er anhand von Servicerobotern über
„Künstliche Intelligenz – die Zukunft unserer Gesellschaft?“ nachdenkt. Ebenso bedeutend
für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen ist die Forderung „Schule neu
denken“ von der Reformpädagogin Margret Rasfeld.
IM BLAUEN SESSEL
Fr. 12. April.
Salons in der Ravensburger Marktstraße, Lesungen 20 & 21.15 Uhr //
Eröffnung 18.30 Uhr, Innenhof Museum Humpis-Quartier.
Alle VVK-Stellen & das
komplette Programm: www.imblauensessel.de