Am 27. Januar gedenken wir auch im Jahr 2025 der 691 Frauen und Männer, die als Patient:innen der ehemaligen Heilanstalt Weissenau in den Jahren 1940 und 1941 in den Vernichtungsstätten Grafeneck und Hadamar ermordet wurden.
Warum tun wir dies? Es vergeht im Schnitt keine Woche, in der sich nicht Menschen an das ZfP Südwürttemberg in Weissenau wenden – in der Hoffnung, etwas über ihre Angehörigen zu erfahren, die Opfer der NS-Psychiatrie wurden. Dies macht deutlich, dass diese Jahre des Unrechts in der deutschen Geschichte noch immer Auswirkungen auf das Heute haben. Politische Forderungen nach einer Wende in der Erinnerungskultur gehen daher völlig fehl. Im Gegenteil: Die mit der Aufarbeitung der NS-Verbrechenverbundene Haltung, unsere demokratische Verfasstheit als schützenswertes Gut zu betrachten, ist nicht bloße politische Meinung, sondern humanistische Verpflichtung, welcher wirals Gesellschaft nachkommen möchten. Wir laden Sie ein, sich mit uns an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern.
Prof. Dr. Juan Valdés-Stauber, Regionaldirektor ZfP Südwürttemberg
Dr. Daniel Rapp, Oberbürgermeister Stadt Ravensburg
Programm
11.00 Uhr Begrüßung im Festsaal
Prof. Dr. Juan Valdés-Stauber, ZfP Südwürttemberg
Musik
Hinführung zum Thema
Prof. Dr. Thomas Müller, ZfP Südwürttemberg
Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Das Schweigen brechen“
von Robert Domes, München
Podiumsgespräch mit Regisseur Robert Domes und Angehörigen von Münchner NS-Psychiatrieopfern
Musik
691 Glockenschläge vom Turm der Weissenauer Münsterkirche –
Gemeinsamer Gang zum Denkmal der grauen Busse
12.30 Uhr Ansprache am Denkmal der grauen Busse
Dr. Daniel Rapp, Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg
Kranzniederlegung
Herzliche Einladung zum anschließenden Besuch der Ausstellung „Psychiatrie und Nationalsozialismus im deutschen Südwesten“ des Württembergischen Psychiatriemuseums in Haus 42 (Zentralgebäude)
Moderation: AG Gedenktag
Musik: Trio Deffner, Merk und Piesch