„BIO | SPHÄREN | RESERVAT”

Sa 14 Nov 2020 bis Di 15 Dez 2020
Uhrzeit
12:00 Uhr (Mo, Di geschlossen)

Veranstaltungsort

Galerie 21.06
Marktstraße 59
88212 Ravensburg
Tel.: 0751 16556
dreher@galerie2106.de
galerie2106.de/
 

Eintrittspreis

Eintritt frei

Informationen zur Veranstaltung

Anne Carnein, Objekte - Michael Lauterjung, Malerei



Öffnungszeiten: 

Mittwoch bis Freitag 12-18 Uhr

Samstag 10-14 Uhr 

und nach Vereinbarung

Das - Corona bedingte - turbulente Ausstellungsjahr 2020 werden wir mit einem künstlerischen Dialog zwischen Anne Carnein und Michael Lauterjung beenden. Die Arbeiten beider Künstler liefern zeitgemäße und überzeugende Interpretationen eines kunsthistorischen Klassikers, der VANITAS. Sowohl Carneins Stoffobjekte als auch Lauterjungs Malerei-Collagen strahlen außerdem eine auratische Schönheit und eine ikonenhafte Stille aus.

Die Biographien von Carnein und Lauterjung zollen im Übrigen auch Tribut an 30 Jahre Deutsche Einheit, denn der gebürtige Stuttgarter Lauterjung lebt heute in Mecklenburg-Vorpommern, und die aus Mecklenburg-Vorpommern stammende Anne Carnein hat im Westallgäu ihre neue Heimat gefunden.
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Anne Carnein
Anne Carnein (*1982) hat früh eine eigene Materialsprache entwickelt. Von 2007 bis 2012 studierte sie Freie Kunst und Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Stephan Balkenhol und war von 2012 bis 2013 dessen Meisterschülerin. Carneins Werke sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Ganz aktuell ist ihr bislang größtes Objekt in der Kunsthalle Tübingen zu sehen.

Seit den ersten Versuchen an der Akademie ist die Bildhauerin ihrer künstlerischen Technik, dem Arbeiten mit Stoff, Garn und Draht, treu geblieben und hat sich schnell ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. Anne Carneins Arbeiten entstehen aus der Erinnerung. Sie bildet die Natur nicht 1:1 ab, sondern es sind vielmehr Fragen wie „wie funktioniert eine Wurzel“ oder „wie sichtbar ist das Unsichtbare und umgekehrt“, die sie beschäftigen und zum Tun antreiben.

Ihre kleinen Objekte sind eine Hommage an das Stillleben als memento mori - klassische Kunstgeschichte also, unter Verwendung zeitgenössischer Material- und Formensprache. Anne Carneins Kunst ist sehr aufklärerisch und selbstbewusst. Denn sie spielt mit Rollen, sie bricht Tabus und greift Klischees auf, indem sie sich zwar vermeintlich weiblicher Tugenden bedient und zu Nadel und Faden greift, um damit aber gegen ein tradiertes Rollenbild zu opponieren und für eine neue Form der Bildhauerei zu kämpfen. Die Bildhauerin Anne Carnein setzt sich explizit für die Autonomie und Würde von Pflanze und Mensch ein und bezieht daher klar Stellung zu einem hochaktuellen, gesellschaftspolitischen Thema.

Michael Lauterjung
Michael Lauterjung (*1959) hat zunächst in seiner Geburtsstadt Stuttgart Malerei studiert und wechselte dann an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo er von der großen Malerin Maria Lassnig lernte. Wieder zurück in Deutschland ließ er sich zunächst in Köln nieder und lebt und arbeitet nun in Cammin bei Rostock.

Bei seiner Suche nach unserer Kultur … waren da plötzlich diese Wurfsendungen der Supermärkte. „Auf einmal passierte etwas komplett Neues“, erinnert sich Lauterjung. Und es war eine Kartoffel, die er als erstes „Kultur-Objekt“ ins Bild setzte. Ausgehend von jener Kartoffel begann eine Serie, die bis zum heutigen Tag anhält. „Denk nicht abstrakt, sondern schau, was schon da ist“, lautet die Maxime des Malers. Der Träger seiner Bilder ist eine Holzplatte, die zunächst in zahlreichen Schichten aus einer Mischtechnik von Acryl, Lack, Öl und Pigmenten als abstrakte Malerei entsteht. „Ich bin Maler, ich bin nicht vom Gegenstand geprägt“, sagte Lauterjung im Gespräch, „aber durch den Gegenstand nehme ich den Ernst aus dem Bild, denn man darf nicht alles so ernst nehmen“.

Ist es nicht der präzise gesetzte Gegenstand, der den Bildmittelpunkt dieser Tafelbilder darstellt? Ja und nein! Diese Beeren, Nüsse, Früchte setzt der Künstler bewusst als überhöht figurative Darstellungen mittig ins Bild. Es sind seine Ikonen! Hiermit sind wir beim eigentlichen Anliegen Lauterjungs: der Meditation. Denn seine zeitlosen Werke wollen über den ikonenhaft ins Bild gesetzten Gegenstand einen Prozess auslösen, der in die emotionale Bildtiefe der Abstraktion führt. Das Streben, über die Zeit hinaus zu arbeiten, ist es, was den Künstler drängt und er will in seinen Werken, auch wenn das vielleicht etwas abgehoben klingen mag, „etwas Endgültiges schaffen“.

Veranstalter

Galerie 21.06
Marktstraße 59
88212 Ravensburg
 
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