Ich bin Klaus Edele, Umweltbeauftragter des Pharmadienstleisters Vetter, einem führenden Partner globaler Pharmaunternehmen für die Herstellung teils lebensnotwendiger Medikamente.
Der Pendelverkehr von und zu unseren zahlreichen Standorten
in und um Ravensburg ist uns ein großes Anliegen. Er ist nicht nur ein
Stressfaktor für unsere Mitarbeitenden und den Straßenverkehr, sondern vor
allem fürs Klima. Um unsere Belegschaft dabei zu unterstützen, effizient und
klimafreundlich zum Ziel zu kommen, haben wir bei Vetter in den letzten Jahren ein
umfassendes Mobilitätskonzept geschaffen. Die abgeleiteten Maßnahmen stützen
sich dabei vor allem auf eine Mobilitätsumfrage unter allen Mitarbeitenden.
Für dieses Mobilitätskonzept sind wir mit der
Landesauszeichnung „Wir machen Mobilitätswende" prämiert worden. Und noch
viel wichtiger: Das Feedback aus der Belegschaft dazu ist durchweg positiv und
die Angebote werden mit steigender Tendenz angenommen. So nutzen etwa über 30% unserer
Mitarbeitenden bereits das Dienstfahrradleasingangebot. Besonders freut mich, dass ich mittlerweile an unserem neuen Fahrradstellplatz am Standort
Schützenstrasse an Wintertagen so viele Fahrräder sehe wie früher an
Spitzentagen im Sommer.
Unsere Erfahrungen möchten wir weitergeben an andere innovative Arbeitgeber in und rund um Ravensburg, die ihren Mitarbeitenden das Pendeln erleichtern möchten.
Hier meine sechs Tipps an Sie:
Bieten Sie sichere und überdachte Abstellbereiche für die
Räder Ihrer Mitarbeitenden. Denken Sie in der Planung auch an Lastenräder und
Fahrradgespanne sowie an Duschmöglichkeiten. Für den Umstieg zusätzlich
motivieren kann auch ein kostenloser Fahrradcheck oder ein
Fahrsicherheitstraining mit Experten, die zudem Sicherheitstipps geben und
Fragen beantworten.
Gut zu wissen: Investitionen in Einrichtungen oder Gebäude wie der Einbau von Radlerduschen oder der Bau von Fahrradstellplätzen werden vom Land über das Förderprogramm B2MM mit bis zu 40% bezuschusst.
Pendeln mit dem Fahrrad macht mehr Spaß mit einem hochwertigen Dienstfahrrad. Damit können Sie Ihren Mitarbeitern eine Alternative zum Dienstwagen stellen. Oder satteln Sie um auf das Elektrofahrrad-Verleihsystem der TWS, indem Sie die kostenfreie dienstliche Nutzung ermöglichen. Denn mit aktuell 23 Stationen in Ravensburg und Weingarten und einem weiteren gezielten Ausbau bietet die TWS ein attraktives Angebot, um möglichst komfortabel aufs Rad umzusteigen.
Auch Bus und Bahn können eine gute Alternative zum Auto sein. Damit Ihre Belegschaft motiviert wird, in der Praxis zu testen, ob ein Umstieg beim Pendelweg denkbar ist, bieten Sie kostenlose Schnuppertickets oder bezuschussen Sie den Kauf von Monats- oder Jahreskarten. Das 49€-Ticket bietet eine ideale Basis mit einem steuerfreien Arbeitgeberzuschuss einen zusätzlichen Anreiz zum nachhaltigen Pendeln zu schaffen. Wir bei Vetter erstatten unseren Mitarbeitenden den vollen Preis des 49 € Tickets.
Mit Ökostrom betankt, sind E-Autos umweltfreundlicher als Verbrennungsmotoren.
Unterstützen Sie daher, dass sich Mitarbeitende beim nächsten Autokauf für ein
E-Modell entscheiden, indem Sie vor Ort die Möglichkeit zum Laden bieten – auch
für E-Bikes. Am besten natürlich mit Ökostrom oder Strom von der firmeneigenen
PV-Anlage. Machen Sie sich im Vorfeld schlau, ob Sie dabei Anspruch auf
Förderungen haben.
In größeren Betrieben ist Mitarbeitenden oft nicht bewusst, mit wem sie den gleichen Pendelweg teilen. Hier liegt ein großes Potenzial, Wege und Geld zu sparen - und auch für mehr Austausch innerhalb Ihres Unternehmens. Darum schaffen Sie unter Einwilligung Ihrer Belegschaft eine Übersicht der Pendelwege und bringen Sie Ihre Mitarbeiter zusammen. Alternativ bewerben Sie bestehende Apps oder Webseiten wie https://pendlernetz.de/.
Denn je mehr Leute diese verwenden, desto mehr Möglichkeiten entstehen, passende Fahrten zu finden.
Wenn die
öffentlichen Verkehrsmittel auf Grund der Fahrpläne oder Standorte keine
realistische Alternative sind, gehen Sie mit Vorschlägen auf das lokale
Verkehrsunternehmen zu. Um Ihre Chancen zu erhöhen, schließen Sie sich mit
anderen Unternehmen in Ihrer Nähe zusammen.
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und motivieren Sie so Ihre Belegschaft Ihnen zu folgen. Damit sind Sie glaubwürdiges Vorbild und erfahren am eigenen Leib, ob und welche Verbesserungspotenziale gibt und auf deren Umsetzung hinwirken.