Kommunale Treibhausgasbilanz

Die Energieagentur Oberschwaben hat in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt Ravensburg, gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, die kommunale Treibhausgasbilanz für die Jahre 2020 und 2021 erstellt.

Die aktuellsten Daten stammen aus dem Jahr 2021 und basieren unter anderem auf den Informationen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) und der Klimaschutz- und Energieagentur (KEABW). Zusätzlich werden von den örtlichen Energieversorgern die leitungsgebundenen Daten für Strom, Gas und Nahwärme herangezogen.

PV-Anlage

Grundlage für Monitoring der Klimaschutzziele

Energie- und Treibhausgasbilanzen sind entscheidend für das Monitoring und Controlling der Klimaschutzmaßnahmen in Kommunen. Sie ermöglichen es, langfristige Tendenzen zu erkennen, indem regelmäßig Treibhausgasbilanzen erstellt werden. Die zentrale Fragestellung lautet: Wie viele Tonnen klimarelevanter Treibhausgase werden jährlich in einer Kommune durch den stationären Energieverbrauch und den Verkehr verursacht?

Für die Bilanzierung wurde die Bilanzierungs-Systematik Kommunal (BISKO) eingesetzt, um die Datenvergleiche mit älteren Berechnungen und anderen Kommunen zu gewährleisten und die Transparenz der Berechnungen zu erhöhen. Die letzten verfügbaren Daten für die Stadt Ravensburg stammen aus dem Jahr 2017. Diese Daten bildeten die Grundlage für den „Ravensburger Klimakonsens“, der 2020 einstimmig vom Gemeinderat beschlossen wurde. Darin legte eine Klimakommission, bestehend aus 35 Personen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden, NGOs sowie zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern, Ziele und Maßnahmen für den Weg zur Klimaneutralität fest.

Zentrale Ergebnisse der aktuellen Bilanz

• Im Jahr 2017 betrugen die Emissionen in Ravensburg 437.000 Tonnen CO2 . Bei Fortführung des Trends bis 2050 würde dies eine Reduktion von 50 Prozent bis zum Jahr 2040 bedeuten. Das Ziel bleibt jedoch die Klimaneutralität bis 2040. 

• Im Corona-Jahr 2020 sanken die THG-Emissionen auf 368.000 Tonnen, was insbesondere auf die eingeschränkte Wirtschaftstätigkeit und das reduzierte Verkehrsaufkommen zurückzuführen ist.

• Im Jahr 2021 stiegen die Emissionen wieder auf 382.000 Tonnen, bedingt durch die Rückkehr zu normalen Wirtschaftsaktivitäten und steigende Gaspreise, die den Kohlestromanteil im Bundesmix erhöhten. 

• Ein Viertel der Emissionen stammt von Privathaushalten (Strom und Heizung), während etwa die Hälfte aus Gewerbe und Industrie kommt. Der Verkehrssektor trägt 25 Prozent zu den THG-Emissionen bei. Die Emissionen von kommunalen Einrichtungen wie Verwaltungsgebäuden oder Schulen liegen bei zwei Prozent. 

• Im Erhebungszeitraum stammten in Ravensburg lediglich zwölf Prozent des Stroms und 15 Prozent der Wärme aus erneuerbaren vor Ort generierten Energien. Hier liegt das größte Potenzial für konkrete CO2-Einsparungen. Für Eigentümer und Unternehmen sind sowohl Einsparmaßnahmen wie die Dämmung von Dach und Fassaden, als auch die Installation einer PV- oder Solaranlage sowie der Anschluss an das zentrale Fernwärmenetz oder die Anschaffung einer Wärmepumpe, mögliche Hebel mit entscheidender Wirkung. 

Status Quo und Trend Klimaneutralität

Strategische Grundlagen, langfristige Maßnahmen

Die Stadt Ravensburg hat mit dem Klimakonsens, der kommunalen Wärmeplanung, dem Klimaanpassungskonzept, der Strategie für eine klimaneutrale Verwaltung, der PV-Strategie und dem Klimamobilitätsplan bereits solide strategische Grundlagen geschaffen. Rund 90 Prozent der definierten Maßnahmen aus dem Klimakonsens sind bereits begonnen oder umgesetzt. Langfristige Projekte wie der Ausbau der Fernwärme und die Verbesserung des ÖPNV-Systems erfordern jedoch umfangreiche Vorbereitungen und Investitionen. Ein Großteil der Maßnahmen fallen bei Unternehmen und Privathaushalten an.


Gleichzeitig ist die Stadt auf die Unterstützung durch Unternehmen und Privathaushalte angewiesen, da viele Emissionen in den Bereichen anfallen, auf die die Stadt keinen direkten Einfluss hat. Nur wenn die Stadt Ravensburg, die Bürger sowie die Unternehmen zusammenhalten, können wir Kosten sparen und umweltfreundliche Lösungen finden.

Kommunaler Wärmeplan und Energieberatung

„Es ist jetzt wichtiger denn je, dass die Bürger den Handlungsbedarf bei der Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme erkennen“, so Bürgermeister Dirk Bastin. Um private und gewerbliche Eigentümer bei der Transformation im Bereich Energie zu unterstützen, bietet die Stadt Ravensburg mit dem kommunalen Wärmeplan eine gute Orientierung. Der Wärmeplan gibt Empfehlungen für mögliche Heizlösungen in unterschiedlichen Ravensburger Gebieten. Auf dieser Basis können Eigentümer entscheiden, auf welche Heizvariante sie in Zukunft setzen.


Zudem bietet die Energieagentur Oberschwaben eine unabhängige Beratung mit individuellen Empfehlungen für Mieter und Eigentümer zum Thema Stromsparen und Heizen.

Download der Berichte zur CO2 Bilanz der Stadt Ravensburg

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Kontakt

Umweltamt
Abteilung: Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Telefon: 0751 82-3810

Technisches Rathaus

Salamanderweg 22

88212 Ravensburg

 

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Mo, Di, Do, Fr09 - 12 Uhr
Mo bis Do14 - 16 Uhr

Berichte Energie und CO2 Bilanz

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