22.03.2023 | Die touristischen Kennzahlen des Statistischen Landesamtes 2022 liegen vor
In der Türmestadt konnte
ein Plus von über 90 Prozent mit insgesamt 210.346
Übernachtungen im Vergleich zu
2021 verzeichnet werden.
"Der Übernachtungstourismus in
Ravensburg hat sich mit der Pandemie und unseren neuen Hotels mit nun doppelter
Kapazität, rund 1.450 Betten, enorm verändert", sagt Katja Böhmer,
Abteilungsleiterin Tourismus im Amt für Tourismus und Stadtmarketing der Stadt
Ravensburg.
Dominik Buck vom Hotel-Restaurant Sennerbad meint, dass in
den Ravensburger Hotelmarkt Bewegung kommt. "In den Jahren vor der
Ausweitung der Bettenkapazität konnte ein großer Teil der Nachfrage gerade in
den starken Sommermonaten oftmals nicht bedient werden. Mit dem deutlich
höheren Angebot kommen mehr Gäste nach Ravensburg, von denen auch die
Gastronomie und der Einzelhandel in der Innenstadt profitieren und die
Bekanntheit unserer Stadt wächst", so Buck. Er räumt ein, dass es an den
Wochenenden von November bis März einen deutlichen Rückgang der Übernachtungszahlen
im Vergleich vor der Ausweitung der Kapazitäten gibt. "In unserem familiengeführten
Hotel in dritter Generation haben wir zwei Standbeine. Durch die
Restaurantneueröffnung im April 2022 können wir belegungsschwache Zeiten
leichter kompensieren", meint Buck.
Die Auslastung der Ravensburger Betriebe
im Jahr 2022 liegt mit knapp 38 Prozent im Landesdurchschnitt. Während
Baden-Württemberg von 2019 zu 2022 einen Einbruch von 10 Prozent verzeichnen
musste, konnte die hiesige Bettenauslastung konstant gehalten werden.
"Ravensburg entwickelt sich kontinuierlich
bei Urlaubs- und Kurzurlaubsreisen", so Böhmer. So lag die saisonale
Auslastung 2022 in den Monaten Mai bis Oktober über 50 Prozent. Auch die Aufenthaltsdauer
der Gäste konnte auf durchschnittlich 2,4 Tage erhöht werden.
Wie die
letzten Jahre kamen rund 80 Prozent der Gäste aus Deutschland und 20 Prozent
aus dem Ausland. Stärkster Auslandsmarkt ist die Schweiz mit 21.806
Übernachtungen.
Die
Übernachtungskennzahlen setzen sich aus allen Unterkünften ab zehn Betten, die
sich auf der Gemarkung der Stadt Ravensburg befinden, zusammen.
„Die Zahlen zeigen uns deutlich die Veränderung der
Gästestruktur, welche wir nun als Chance sehen sollten, gemeinsam mit der Stadt Impulse für den Tourismus, den
Handel und die Kultur zu setzen.“ sagt Manfred Rimpp vom Traditionsbetrieb
Hotel Obertor.
Vor der Pandemie hatten die
Geschäftsübernachtungen einen großen Anteil in Ravensburg. Die Reiseanalyse
Business 2022 sagt voraus, dass Übernachtungsgeschäftsreisen nicht mehr das
Vorkrisenniveau erreichen werden. In Baden-Württemberg liegen diese mit minus
50 Prozent deutlich unter Vorkrisenniveau.
Der Einbruch der Geschäftsreisen durch
die Pandemie stellt auch Ravensburg vor eine große Herausforderung. Eine Arbeitsgruppe,
bestehend aus neun Stadthotels und der Tourist Information der Stadt,
erarbeitet derzeit Maßnahmen, vor allem die schwache Nebensaison zu stärken.