22.11.2022 | Stadt engagiert sich für mehr fairen Handel
Die Stadt Ravensburg ist
seit zehn Jahren Fairtrade Town. Jetzt hat sie das Gütesiegel für den fairen
Handel erneut erhalten. Die Initiative Fairtrade Deutschland e. V., die sich
die Förderung des fairen Handels auf die Fahnen geschrieben hat, wird der Stadt
die Auszeichnung am 10. Dezember 2022 übergeben. Darüber wurde nun im Ausschuss
für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing berichtet.
Bereits im Jahr 2012 hat
sich die Stadt nach dem Beschluss des Gemeinderats um das Siegel der Kampagne
"Fairtrade Town" beworben und wurde damit erstmals ausgezeichnet.
Weitere Rezertifizierungen folgten. Damit zeigte die Stadt ihr Engagement um
mehr fairen Handel und um die Stärkung und Ausweitung des fairen Handels mit
Produkten aus der südlichen Erdhalbkugel auch in Ravensburg.
Mit unterschiedlichen
Akteuren wie etwa der Agendagruppe Eine Welt, dem Landkreis Ravensburg, dem
Wirtschaftsforum Pro Ravensburg (Wifo) und WeltPartner (ehemals dwp), einem der
bundesweit führenden Fair Trade-Unternehmen mit Sitz in Ravensburg, wurde das
Thema "Fairer Handel" in den vergangenen zehn Jahren in die
Öffentlichkeit getragen. Unterschiedliche Projekte, Vorträge und Aktionen haben
dazu beigetragen, die Bürgerinnen und Bürger in Ravensburg für fair gehandelte
Produkte zu sensibilisieren. Darunter fallen etwa die nachhaltige und faire
Stadt-Rallye im Jahr 2021, der verkaufsoffene Sonntag unter dem Motto
"regional & fair" oder verschiedene Aktionen der Agendagruppe
Eine Welt unter dem Motto "Fairer Konsum", "enkeltauglich
leben" und "Kleidung – made in Würde?" Kleinbauern aus Peru, die
ihren Bio-Kaffee nach Ravensburg liefern, wurden 2016 in den Weltladen
eingeladen.
Die Tourist Information
der Stadt Ravensburg selbst bietet mittlerweile in ihrem Shop neben regionalen
Produkten auch fair gehandelten "TurmKaffee" aus Peru,
"TurmTee" aus Indien und "TurmSchokolade" an. Im Weltladen,
im Viktualienmarkt und bei Charlies, ist die Turmserie ebenso erhältlich. Für
die Abfüllung, Verpackung und Etikettierung der Turm-Produkte ist die
BruderhausDiakonie in Ravensburg zuständig, die seit 1996 eine Kooperation mit
WeltPartner unterhält.
"Wir wollen unser
Netzwerk in den nächsten Jahren verstärken, sagt Katja Böhmer, die als Leiterin
der Tourist Information bei der Stadt die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in
Ravensburg koordiniert. So will sie über die Ravensburger Schulen wieder mehr
auf die Schüler zugehen. Auch Gastronomie und Einzelhandel sollen künftig wieder
stärker in die Aktivitäten eingebunden werden.
Das Bestehen einer lokalen
Steuerungsgruppe, in der in Ravensburg neben städtischen Mitarbeitern auch
jeweils ein Vertreter von WeltPartner, der Agenda EINE WELT sowie dem Wirtschaftsforum
Pro Ravensburg zusammenarbeiten, ist eines der fünf Kriterien, die zur
Bewerbung um das Label "Fairtrade Town" vorausgesetzt werden.
Weiteres Kriterium ist ein Ratsbeschluss zu Unterstützung des fairen Handels.
Die Bedingung, dass in allen öffentlichen Sitzungen fair gehandelter Kaffee
angeboten werden muss, wird im Ravensburger Rathaus schon seit Jahren
umgesetzt. Auch in Teilen des Einzelhandels und der Gastronomie sowie in
öffentlichen Einrichtungen müssen Produkte aus fairem Handel angeboten werden.
Nicht zuletzt fordert die Fairtrade Deutschland e. V. auch eine entsprechende
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Speziell dafür ist mittlerweile ein eigenes
Logo für die Fairtrade-Town Ravensburg entwickelt worden.
Zu den weiteren Schritten,
das Thema fairer Handel künftig stärker in die Öffentlichkeit zu rücken, gehört
etwa die Weihnachtsaktion "FAIRschenken" mit WeltPartner sowie die
Idee für 2023, die Ravensburg GO-App mit einer "fairtrade-Tour" zu
ergänzen. Jubiläen, die das Thema stärker in den Fokus nehmen, sind im nächsten
Jahr 35 Jahre WeltPartner und 40 Jahre Weltladen.
Mehr Informationen zur
Fairtrade Town Ravensburg sind auf der städtischen Homepage zu finden unter www.ravensburg.de/fairtrade.