14.07.2021 | Dank Hilfen Ergebnis in erträglichem Rahmen
Die Oberschwabenklinik gGmbH hat ihr
Geschäftsjahr 2020 mit einem Defizit von – 2,237 Millionen Euro abgeschlossen.
Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Verbesserung um über zwei Millionen Euro.
Im Leistungsgeschehen des Klinikverbundes im Landkreis Ravensburg hat die
Corona-Pandemie tiefe Spuren hinterlassen. Erstmals ging sogar die Inanspruchnahme
der Notaufnahmen zurück. Ohne Hilfen von Bund und Land in Höhe von zusammen
13,7 Millionen Euro wäre das OSK-Ergebnis wesentlich schlechter ausgefallen.
So ist das Defizit in einem „erträglichen
Rahmen“ geblieben, meinte OSK-Geschäftsführer Prof. Dr. Oliver Adolph bei der
Vorstellung des Abschlusses. 39798 stationäre Fälle hat die OSK versorgt, 2159
weniger als im Jahre 2019. Auch bei den ambulanten Patienten wirkte sich die
Pandemie mit einem Rückgang um 7375 auf noch 104157 aus. Zusammen sind in den
OSK-Einrichtungen 165713 Fälle versorgt worden, Das waren 11713 oder 6,6
Prozent weniger als in 2019.
Einen deutlichen Rückgang verzeichneten
sogar die Notaufnahmen, die seit Jahren unter deutlichen Fallzahlsteigerungen
leiden. 2020 waren nur noch 52 734 medizinische Notfälle zu versorgen, 7227
weniger als im Jahr vor der Pandemie. Nicht einer Steigerung der
OSK-Leistungen, sondern der Erhöhung des
Landesbasisfallwertes als Grundlage der Vergütung und den Corona-Hilfen war es
zu verdanken, dass die OSK mit 240,1 Millionen Euro (2019; 221,3 Millionen)
erneut einen Rekordumsatz erreichte.
448 Patienten der OSK haben 2020 an einer
bestätigten Corona-Infektion gelitten. 265 wurden im St. Elisabethen-Klinikum
in Ravensburg versorgt, 174 am Westallgäu-Klinikum in Wangen und neun im
Krankenhaus Bad Waldsee.
Auch in Zeiten der Pandemie hat die OSK
weiter Personal aufgebaut. Umgerechnet auf Vollzeitstellen erhöhte sich das
Personal 62 Vollkräfte au 1786. An „Köpfen“ beschäftigten die OSK und ihre
Tochterunternehmen 2947 Menschen, 124 mehr als 2019. Von besonderer Bedeutung
ist aufgrund der Pflegepersonaluntergrenzen der Personalaufbau in der Pflege.
150 Pflegekräfte konnten gewonnen werden, 100 haben die OSK im Zeitraum eines
Jahres wieder verlassen.
Um die Pflegepersonaluntergrenzen einhalten
zu können, musste die OSK mehr Leihkräfte beschäftigen. Der Aufwand stieg von
3,6 auf 4,7 Millionen Euro. Für Leihpflegekräfte musste bis zur 2,5-fachen
Vergütung einer fest angestellten Kraft bezahlt werden, bei Leihärzten war die
Vergütung bis zu 4,5-fach so hoch. Die OSK wirbt deshalb weiterhin gezielt um
ausgebildete Pflegekräfte in der Region, die derzeit nicht im erlernten Beruf
tätig sind. Unvermindert weiter gehen die Anstrengungen in der Ausbildung. 257
junge Menschen werden in einem Gesundheitsberuf ausgebildet, davon fast 200 in
der Pflege.
Die Kosten der OSK von insgesamt 242,4
Millionen Euro verteilen sich auf die um 9,5 Millionen Euro auf 147,9 Millionen
Euro gestiegenen Personalkosten (61,1 Prozent) und die von 87,5 auf 94,5
Millionen Euro (38,9 Prozent) gewachsenen Sachkosten. Darin enthalten sind auch
durch die Pandemie bedingte Mehrkosten wie zum Beispiel für den
Sicherheitsdienst oder Laborleistungen.
Das Jahr 2021 wird für die OSK absehbar
erneut von der Pandemie geprägt sein. Bis zur Jahresmitte wurden bereits mehr
Covid 19-Patienten versorgt als im gesamten Jahr 2020. Die Freihaltepauschale
des Bundes ist mittlerweile ausgelaufen. Von weiteren Landeshilfen ist noch
nichts bekannt.
Pressemitteilung vom 14. Juli 2020 von Oberschwabenklinik