09.07.2020 | TWS bringt Smart City voran – Start für LoRaWAN in Ravensburg und Weingarten
Schnell
Informationen drahtlos im Stadtgebiet übermitteln – das braucht es, um eine
„Smart City“ zu werden. Mit der drahtlosen Netzwerktechnologie LoRaWAN (Long
Range Wide Area Network) schaffen nun die Technischen Werke Schussental (TWS)
in Ravensburg und Weingarten eine kostengünstige und energiesparende
Möglichkeit für die Vernetzung von Versorgungseinrichtungen im Nahbereich von
zwei bis fünf Kilometern. „Schneller Datentransfer wird immer wichtiger, das
wissen und schätzen heute auch Verbraucherinnen und Verbraucher. Mit dieser Art
der Kommunikationstechnik eröffnen wir Möglichkeiten für neue intelligente
Anwendungen im städtischen Raum“, erläutert Helmut Hertle, Geschäftsführer der
TWS Netz. Batteriegespeiste Sensoren spielen dabei eine zentrale Rolle, die
Informationen verschlüsselt in individuell festgelegten Zeitabständen an
sogenannte Gateways weitergeben. Diese sitzen in kleinen Antennen; acht davon
hat das Unternehmen auf Versorgungseinrichtungen am Stadtrand und zusätzlich
auf dem Dach des TWS-Verwaltungsgebäudes angebracht. Einrichtungen, die an
LoRaWAN angeschlossen sind, senden nur bei Bedarf verschlüsselte Informationen
– und das mit einer sehr geringen Sendeleistung. Das macht die
Kommunikationstechnik zu einer perfekten Ergänzung kabelgebundener Technologien
wie Glasfasernetze sowie der Übertragung per Mobilfunk. Letztere sind
unerlässlich für den Transfer großer Datenmengen.
Breites
Anwendungsfeld
Mit
dieser Kommunikationstechnik erschließt die TWS zum einen neue Wege für die
Erfassung von Energie- und Netzinformationen für die Leitstelle. Zum anderen
ermöglicht sie komfortable Dienstleistungen, die das Unternehmen schrittweise
ausbaut. So wird der Abrechnungsservice für Heizkosten, den die TWS Vermietern
bereits anbietet, künftig über diese Übertragungstechnik organisiert. Auch die
kontaktlose Ablesung von Wärme- oder Wasserverbrauch sowie die Prüfung von
Rauchmeldern auf ihre sichere Funktion sind so ganz einfach möglich. Gerade mit
Blick auf das Internet der Dinge gebe es enorme Potentiale, die die
Übertragungstechnik nutzbar machen: So könnten beispielsweise, Abfallbehälter
im öffentlichen Raum ihren Füllzustand melden, um die Leerung zu optimieren;
Umweltdaten, wie Ozon, Feinstaubbelastung und Bodenfeuchtigkeit können erfasst
und automatisch schneller verbreitet werden. Die Straßenbeleuchtung lässt sich
beispielsweise bei Bedarf dimmen oder der Sensor meldet den Ausfall eines
Leuchtkörpers. „Wir wären dann nicht mehr auf einen telefonischen Hinweis der
Bürgerinnen und Bürger vor Ort angewiesen. Wir können die kaputte Lampe zügig
austauschen, schnell wieder für nächtliche Beleuchtung und damit für Sicherheit
sorgen“, zeigt Helmut Hertle eine der Anwendungsmöglichkeiten auf. Auch
Informationen zur Belegung von Parkflächen könnte die TWS zügig über das neue
Kommunikationsnetz übermitteln. Dann könnten Bürgerinnen und Bürger künftig auf
dem Handy minutengenau nachsehen, wo sie ihr Fahrzeug abstellen können. Ein
bedeutender Teil von LoRaWAN wird im TWS-Netzleitsystem zur Erfassung von Daten
und Informationen aus Versorgungsnetzen und Energieanlagen, die für die
Energiewende notwendig sind, verwendet.
Presseemitteilung Technische Werke Schussental vom 09.07.2020