23.05.2019 | Als erste Kommune hat die Stadt Ravensburg am Dienstag, 21. Mai den Integrationspreis erhalten. Das Land zeichnet damit den jahrzehntelangen Einsatz für eine gelingende Integration von zugewanderten Menschen in der Stadt aus.
„Integration findet überall in Baden-Württemberg statt und hat viele Gesichter. Zahlreiche Menschen, Kommunen und Organisationen setzen sich im Land mit viel Herzblut und Leidenschaft für ein gelingendes und selbstverständliches Zusammenleben von Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte ein“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Dieses Engagement hat die Landesregierung nun mit dem ersten Integrationspreis des Landes gewürdigt. Vor rund 800 Gästen vergaben Kretschmann und Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha den Preis am Dienstag in den Stuttgarter Wagenhallen in vier verschiedenen Kategorien. Oberbürgermeister Daniel Rapp nahm für die Stadt Ravensburg den ersten Preis in der Kategorie "Kommunen" entgegen.
„Wir wollen mit dem Preis das riesige Engagement der Zivilgesellschaft, der Kommunen, der Verwaltungen, der Verbände und auch der Unternehmen im Land würdigen. All diese Initiativen und Projekte tragen wesentlich zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei", sagte Kretschmann. Die Jury, bestehend aus den Mitgliedern des Landesbeirats für Integration, hat die Preisträger in den drei Kategorien Zivilgesellschaft, Unternehmen & Verbände sowie Kommunen & Verwaltungen ermittelt. Zusätzlich wurde noch ein Sonderpreis im Bereich „Kinder und Jugend“ vergeben. „Ich freue mich, dass so viele Menschen in Baden-Württemberg zeigen: Integration ist bei uns im Land gelebte Praxis. Lassen Sie uns weiterhin Farbe bekennen und für Vielfalt und ein respektvolles Miteinander eintreten“, so Integrationsminister Lucha.
Warum wurde
die Stadt Ravensburg mit dem Integrationspreis ausgezeichnet? Bereits seit den
1970er-Jahren engagiert sich die Stadt in besonderem Maße für Menschen mit
Migrationsgeschichte, anfangs mit dem Arbeitskreis für Gastarbeiterfragen,
später mit dem Ausländerbeirat, der in den 1990er-Jahren in Beirat für
Integrationsfragen umbenannt wurde. "Wir verstehen Integration seit
Jahrzehnten als selbstverständlich. Aber sie ist eine dauernde
Querschnittsaufgabe, bei der Stadtverwaltung, Kirchen, Verbände, Unternehmen
und (Migranten-) Vereine zusammengebracht werden und gemeinsam agieren. Das
muss man wollen und leben. Und das tut Ravensburg. Es freut mich sehr, dass die
Landesregierung dieses Engagement sieht und anerkennt", sagte
Oberbürgermeister Daniel Rapp bei der Preisverleihung am Dienstagabend in
Stuttgart. Wer nach Ravensburg komme um hier zu leben, sei vom ersten Tag an
Ravensburgerin oder Ravensburger – mit allen Rechten und natürlich auch mit
allen Pflichten. Dazu gehöre beispielsweise auch, Kinder von Geflüchteten
möglichst ab dem ersten Tag beschult werden und nicht erst nach einem halben
Jahr, wie es das Gesetz vorgebe. Rapp: "Dieser Preis geht nicht nur an die
Stadtverwaltung und an den Gemeinderat, sondern an alle in der Ravensburger
Stadtgesellschaft. die zum Gelingen der Integrationsarbeit beitragen – Vereine,
ehrenamtliche Initiativen und Unternehmen, die Menschen unabhängig von ihrer
Herkunft ausbilden und beschäftigen".
Der
Landespreis für Integration wurde in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen.
Bewerben konnten sich Einzelpersonen, Vereine, Unternehmen, Initiativen,
Kommunen, Schulen und Verbände, die sich in besonderer Weise für Integration
und Zusammenhalt in Baden-Württemberg einsetzen. Es sind insgesamt 380
Bewerbungen eingegangen. In allen vier Kategorien wurden ein erster, zweiter
und ein dritter Platz sowie Anerkennungspreise vergeben. Für den ersten Platz
wird jeweils ein Preisgeld von 4.000 Euro vergeben, für den zweiten Platz 2.000
Euro und für den 3. Platz 1.000 Euro.
Alle
Preisträger des ersten Integrationspreises des Landes Baden-Württemberg können
in der Pressemeldung des Sozialministeriums nachgelesen werden: sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/