20.04.2017 | Bewerbungsstart für sozial Engagierte ab sofort
Wer sich nach dem
Schulabschluss beruflich orientieren, dabei Praxiserfahrung sammeln und sich
außerdem sozial engagieren möchte, kann all das während eines Freiwilligen
Sozialen Jahres (FSJ) umsetzen. Auch das ZfP Südwürttemberg bietet
Interessierten ab September wieder Plätze in verschiedenen Bereichen an.
Bewerbungen sind ab sofort möglich.
Nach dem Abitur stand für
Jenny Suchanek fest: Beruflich soll es in die soziale Richtung gehen. Um diesen
Wunsch konkretisieren zu können, entschied sie sich für ein FSJ im ZfP
Südwürttemberg in Weißenau. Während zweier Schulpraktika im ZfP hatte sie
bereits die Epileptologie sowie eine Suchtstation kennengelernt. Seit letzten
September arbeitet sie auf einer Station der Forensischen Psychiatrie — und ist
sich nun über ihr Berufsziel klar: Im Anschluss an das FSJ wird sie im ZfP den
ausbildungsintegrierten Studiengang Pflege absolvieren. „Ich möchte weiterhin in
der Psychiatrie arbeiten, die Krankenpflege ist außerdem vielfältig und
praxisbezogen“, erklärt Suchanek.
Wie
Suchanek unterstützt auch FSJ-lerin Sarah Bergmann die Mitarbeitenden der
Forensik. Ihr gefällt, mehr über die Forensische Psychiatrie zu lernen:„Ich
finde es spannend und interessant mich mit den Menschen auseinanderzusetzen.“
Suchanek ergänzt: „Auch die eigene Sichtweise ändert sich, wenn man mehr über
psychische Erkrankungen erfährt.“ Während ihres FSJ kümmert sich Bergmann
beispielsweise um die Freizeitgestaltung der Forensik-Patienten, kocht, backt
oder bastelt mit ihnen, übernimmt aber auch mal den Telefondienst oder
Bürotätigkeiten.
„Die
Arbeit der FSJ-ler ist auch für die Stationen eine enorme Bereicherung. Die
jungen Leute übernehmen Aufgaben, für die den Mitarbeitenden im normalen
Arbeitsalltag oft nur wenig Zeit bleibt“, berichtet Stefan Hauck. Gemeinsam mit
Kollegin Verena Sonnenburg betreut er über die Bildungseinrichtung akademie
südwest die Freiwilligen in Weißenau. Er und Sonnenburg sind Ansprechpartner,
organisieren oder leiten verpflichtende Seminare, in denen den Jugendlichen
beispielsweise praxisnahes Wissen und interkulturelle Kompetenzen vermittelt
werden. „Die Seminare sind durch die praxisnahen Inhalte sehr hilfreich für die
Arbeit mit den Patienten“, lobt Romario Jahn, der besonders den regelmäßigen
Austausch mit den anderen FSJ-lern schätzt. Als sehr eindrücklich beschreiben
die jungen Leute außerdem den Besuch einer Suchtstation im Rahmen der Seminare.
Ab
September wird Romario Jahn ebenfalls den sozialen Berufsweg einschlagen: Er
beginnt dann eine Ausbildung als Jugend- und Heimerzieher im ZfP. Dabei kann er
auf wertvolle Erfahrungen zurückgreifen, die er bereits während seiner jetzigen
Arbeit in der Kinder – und Jugendpsychiatrie sammelt. Wie Jahn und Suchanek
wird auch Jana Lemke nach ihrem FSJ im ZfP bleiben. Im Gespräch mit Kollegen
und während ihrer Tätigkeit beim Ambulanten Dienst wurde sie auf den
ausbildungsintegrierten Studiengang Pflege aufmerksam und stellte fest:
„Krankenpflege ist weitaus mehr als das klassische Bild, das man davon kennt.“
Auch ihre Perspektive auf die Psychiatrie ist nun anders: „Mir ist nun um
einiges bewusster, was es bedeutet an einer psychischen Krankheit zu leiden.“
Ein
Freiwilliges Soziales Jahr bietet jedoch mehr als Berufsorientierung. Soziale
Kompetenzen werden erweitert, Freundschaften geknüpft und Vorurteile abgebaut.
„Die Jugendlichen lernen auch, Verantwortung zu übernehmen und entwickeln sich
in dieser Zeit persönlich weiter“, erklärt Hauck. Und nicht zuletzt profitieren
Mitarbeitende des ZfP und besonders Patientinnen und Patienten vom großen
Engagement der FSJ-ler.
Info: Das ZfP Südwürttemberg bietet unter anderem in Weißenau, Zwiefalten und Bad
Schussenried FSJ-Stellen an. Neben internen Einsatzmöglichkeiten gibt es auch
Plätze an externen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Jugendhäuser.
Mehr Informationen zur Bewerbung sind im Karriere-Portal unter www.zfp-karriere.de.
zu finden.
Ansprechpartner in Weißenau sind Stefan Hauck und
Verena Sonnenburg, Telefon: 0751 7601-2871 oder -2561; in Bad Schussenried
Rainer Schmid, Telefon: 07583 33-1046.