25.03.2015 | Das Rechnungswesen für die Stadt Ravensburg wird zum 1. Januar 2019 umgestellt.
Das Rechnungswesen für die Stadt Ravensburg wird zum 1. Januar 2019 auf das
Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) umgestellt. Dazu hat der
Gemeinderat am 16. März 2015 in seiner Sitzung einen Grundsatzbeschluss
gefasst.
Worum geht es?
Das bisher
"zahlungsorientierte" Haushalts- und Rechnungswesen der Kameralistik
wird landesweit auf die kommunale Doppik als
"Ressourcenverbrauchskonzept" umgestellt. Die traditionelle
Kameralistik wird damit zum Auslaufmodell.
Landesrecht
In Baden-Württemberg wird die
Reform des Gemeindehaushaltsrechts durch das Neue Kommunale Haushalts- und
Rechnungswesen (NKHR) umgesetzt. Der ursprüngliche Umstellungszeitpunkt für
alle Kommunen im Land war der 1. Januar 2016. Der Landtag hat 2013 die Übergangsfrist
aber um weitere vier Jahre, auf den 1. Januar 2020, verlängert.
Hintergrund
Das NKHR greift vor allem die
betriebswirtschaftlichen Elemente der kaufmännischen Buchführung auf und gibt
neue Instrumente an die Hand, mit denen die Finanzströme besser gesteuert und
die politischen Ziele für die Städte effektiver und effizienter umgesetzt
werden sollen. Insgesamt soll das NKHR die wirtschaftliche Situation und das Handeln
der Städte noch transparenter machen. Ziel dabei ist, einen sparsamen
und effizienten Ressourcenumgang zu fördern. So wird beispielsweise das gesamte Anlagevermögen
der Stadt – also etwa die Gebäude, die Straßen mit Gehwegen und Straßenbeleuchtung,
die Spielplätze und vieles mehr – bewertet und desse Werteverzehr (Stichwort
"Folgekosten") in die neue Haushaltsdarstellung eingebracht. Für die
Kommunen ist das eine große, herausfordernde Aufgabe.
Umstellungsphase
In Städten der Größenordnung wie
Ravensburg geht man von einem Umstellungszeitraum von drei bis vier Jahren aus.
Denn die Umstellung muss zusätzlich zu den laufenden Geschäften vorbereitet werden. Nach Ansicht
der Stadtverwaltung Ravensburg ist es vorteilhaft, nicht zu den ersten,
aber auch nicht zu den letzten Umstellungskommunen zu gehören. So kann die
Stadt von den Erfahrungen anderer profitieren. Deshalb hat sich der Gemeinderat
für 2019 als Start in die Doppik entschieden. Damit befindet sich Ravensburg in
guter Gesellschaft mit vergleichbaren Städten – beispielsweise der Stadt
Friedrichshafen.
Umfassende Reform
Wichtig ist der Stadtverwaltung
zudem, dass der erste doppische Haushalt vom selben Gemeinderat beschlossen wird, der auch den Grundsatzbeschluss dazu gefasst hat. Für die Kommunen und
insbesondere die Kämmereien stellt dieser Wechsel eine umfassende Reform dar,
der einen Paradigmenwechsel bedeutet. Die Stadt Ravensburg fühlt sich mit ihrem
Projektteam rund um die Projektleiterin Nina Bastin gut für diese Herausforderung
aufgestellt.
Mehr Informationen dazu finden Sie im Bürgerinformationssystem.