17.12.2013 | Der Bildungs- und Sozialausschuss der Stadt Ravensburg hat in seiner letzten Sitzung über die Fortsetzung der Förderung der Schwerpunktpraxis für Suchtmedizin von Dr. Frank Matschinski und des Treffs 27 der Caritas Bodensee – Oberschwaben entschieden. Beide Einrichtungen sollen auch ab dem Jahr 2014 weiterhin gefördert werden.
"Die Arbeit von Dr. Matschinski verbunden mit dem Angebot der Tagesgestaltung im
Treff 27 hat die Versorgung von drogenabhängigen Menschen in der Region
nachhaltig verbessert" sagte Erster Bürgermeister Hans Georg Kraus in der
Sitzung. Es sei in den letzten Jahren gelungen, ein durchgängiges Hilfeangebot
aufzubauen und zu erhalten. Dies besteht aus ersten Beziehungsangeboten durch
die Streetwork und den Kontaktladen. "Es begleitet die Suchtkranken durch
Hilfestellungen im Alltag und bei Kontakten zu Ämtern und motiviert sie, sich
ihrer Erkrankungen zu stellen und medizinische Hilfe anzunehmen", schreibt die
Stadt in einer Pressemitteilung. Es setze sich fort in guter medizinischer
Versorgung und der Substitution mit Methadon durch die Schwerpunktpraxis.
Außerdem erfolge eine Begleitung mit Angeboten zur Tagesstrukturierung in dem
Treff der Caritas. Diese Angebote seien für all diejenigen überlebensnotwendig,
die zum aktuellen Zeitpunkt eine stationäre Suchtbehandlung nicht durchführen
können oder an dieser schon gescheitert sind.
Vielen der Patienten ist es
gelungen, durch die ambulante Behandlung wieder in ein geregeltes Alltagsleben
mit Arbeit und Familien zurückzukehren und sich eine eigene Existenz aufzubauen.
Somit kann ohne finanzielle staatliche Hilfen die Existenz selbst gesichert
werden. Damit einher geht auch die von Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigte
rückgängige Zahlen von Delikten von Drogenabhängigen. Diese positive Entwicklung
für die gesamte Region soll nun fortgesetzt werden. Dafür haben sich die
Kommunen Ravensburg, Friedrichshafen, Weingarten, Bad Waldsee und Baienfurt in
ihren Gremien ausgesprochen und die bisherige Förderung verlängert. Dies ist
erforderlich, da die Kassenärztliche Vereinigung trotz ihres Versorgungsauftrags
es in den vergangenen Jahren nicht geschafft hat für Schwerpunktpraxen eine
auskömmliche Finanzierung zu sichern.
Unterstützt wird die Arbeit durch
psycho – soziale Beratung der Caritas Bodensee – Oberschwaben. Jeder Patient der
Schwerpunktpraxis wird aktiv beraten und Lösungen aus dem Suchtkreislauf werden
aufgezeigt. Die hierfür erforderlichen zwei Stellen werden durch den Landkreis
Ravensburg gefördert. Die Arbeit wurde von den Kommunalpolitikern als so
erfolgreich bewertet, dass sie sich trotz der schwierigen finanziellen Lage
einiger Städte klar zu dem Angebot bekannt und keine Kürzungen vorgenommen
haben. An die Kassenärztliche Vereinigung wurde aber erneut dringend appelliert,
sich ihrem Versorgungsauftrag auch durch eine gesicherte Finanzierung zu
stellen.