Ende des 15. Jahrhunderts war der Bodenseeraum eines der Zentren von
Hexenwahn und Hexenverfolgung in Europa. Mindestens 48 Frauen wurden als Hexen
bei lebendigem Leib verbrannt. Dies war die erste große systematische
Verfolgung von Frauen als Hexen im christlichen Abendland. Der Stadt Ravensburg
kommt hierbei eine entscheidende Rolle zu: Der päpstliche Inquisitor Institoris
führte persönlich die Hexenprozesse in der Reichsstadt durch.
Die Ausstellung widmet sich diesem dunklen Kapitel der Geschichte und setzt sich mit der spätmittelalterlichen Vorstellung von Magie und dem Hexenbegriff der Zeit auseinander. Der Besucher wird anhand der Ravensburger Verfolgung mit einem Inquisitionsprozess und den Tätern, ihrer Psyche und ihren Motiven, konfrontiert.
Doch gibt die Ausstellung auch den Opfern ein Gesicht und zeigt
die Folgen für die Menschen auf, damals wie heute. Denn die Thematik ist nach
wie vor aktuell: Noch immer werden in Afrika und Südamerika Frauen und Kinder
als Hexen verfolgt und hingerichtet.