Zum 27. Mal verleiht die Zehntscheuer Ravensburg heuer ihren Jahrespreis, um herausragende Künstler der vergangenen Spielzeit für besonders überzeugende Auftritte zu ehren. Unterstützt wird sie dabei durch die Oberschwabenhallen GmbH, die Kreissparkasse Ravensburg, die Brauerei Max Leibinger und die Bausch GmbH.
Die Experimental-Jazzband „Hildegard lernt Fliegen“ bietet ein wahrlich unorthodoxes Kunstereignis. Die Vokalartistik des Sängers Andreas Schaerer steht dabei im Zentrum der Performance. Der ECHO-Preisträger 2015, dem Freddie Mercurys Charisma und Frank Zappas Exzentrik zugeschrieben werden, lässt seine sprudelnde Fantasie mit Vollgas aufs Publikum los, welches das Schweizer Sextett längst weltweit wie die Rettung der Kunst vor sich selbst feiert. Mit Charme, Witz und unbändiger Spielfreude fliegen die Herren durch einen Stilmix aus Jazz, Schauspiel, Geräuschen und Nonsens, erheben dabei ihren Nonkonformismus jedoch nicht zum Dogma und zeigen bei aller Präzision unglaublichen Witz und permanente Lust am Klangabenteuer.
Auch „OqueStrada“ aus Lissabon sind Neuerer ihres Genres. Sie entwickelten mit ihrem kleinen Straßenorchester einen zeitgemäßen portugiesischen Folk. Wer lediglich Fado-Musik erwartet, wird überrascht sein: die Band klingt lebensfroh und vielseitig. OqueStrada verleugnen ihre Heimatklänge nicht, mischen sie aber mit Rhythmen aus Westafrika und von den Kapverden, Hip-Hop, Musette, Pop oder Balkanharmonien. Ihre Texte kreisen um Leben und Träume der einfachen Menschen Portugals und reflektieren deren Situation am Rande Europas. Liebe, Leid und Lebensfreude werden genauso besungen wie Arbeitslosigkeit oder Immigrantenschicksale. So hören „Oquestrada“ in ihr Land hinein und spiegeln in Ihrer Musik die Seele eines sich verändernden Portugals wieder - Frohsinn und Fernweh, Humor und Herzschmerz inklusive.