Schon die frühesten Malereien, die wir kennen, die Felsbilder in der 1994 entdeckten Höhle von Chauvet im Tal der Ardèche, lassen partiell auf kultische Zusammenhänge schließen. Schon damals also, vor 32000 Jahren, geht es den Menschen unter anderem darum, Weltvorstellungen zu entwickeln, durch die sich das sichtbare irdische Dasein mit einem nicht sichtbaren Bereich verknüpfen lässt. Diese Bilder sind geprägt von magischen Vorstellungen, die sich in Darstellungen von Mischwesen aus Mensch und Tier manifestieren.
Mit der Entstehung von Göttermythen in Ägypten, Griechenland und Kleinasien entwickeln sich zunehmend phantasiereichere, komplexere bildhafte Vorstellungen, in die auch die menschliche Gestalt in immer neuen, häufig dämonisierten Formen mit eingebunden ist. Nachwirkungen solcher magischer und mythischer Bilder lassen sich verfolgen bis hinein ins 20. Jahrhundert.