"Czernowitz - eine Welt, in der Menschen und Bücher lebten"

Sa 27 Jan 2018
Uhrzeit
19:00 Uhr

Veranstaltungsort

Festsaal des Klosters Weißenau
Weingartshoferstraße 2
88214 Ravensburg
 

Informationen zur Veranstaltung

Eine Szenische Lesung als Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.


Czernowitz – das ist ein Mythos, dessen Faszination bis in die Gegenwart reicht, eine Stadt, die einst als Schmelztiegel der Kulturen galt, gelegen im entferntesten der österreichisch-ungarischen Kronländer, der Bukowina - in der heutigen Ukraine. Hatte sich im Gemisch der Sprachen hier bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine deutschsprachige Literatur etabliert, gelangte diese in der Zwischenkriegszeit zu ihrer Blüte. Kaum eine andere Stadt vergleichbarer Größe hat so viele Denker und Dichter hervorgebracht wie das „Jerusalem am Pruth“: Karl Emil Franzos und Rose Ausländer sind nur zwei der auch heute noch bekannten Namen, die der deutschsprachigen Lyrik der Bukowina zu ihrem Platz in der europäischen Dichtung verhalfen und das einmalige geistige Klima der Stadt begründeten.

Am Vorabend des Ersten Weltkriegs lebten in Czernowitz rund 90.000 Einwohner, davon war etwa ein Drittel jüdischen Glaubens. Hier fühlten sich die Juden zu Hause wie in kaum einer anderen Stadt der Welt. Ein Mikrokosmos, der mit Einbruch des Zweiten Weltkriegs aufs Brutalste zerstört wurde. Emigration, Ghetto, Deportation und Arbeitslager vernichteten das literarische und intellektuelle Leben und führten auch die Dichter der zweiten Generation – unter anderem Immanuel Weissglas, Alfred Gong, Paul Celan und Selma Meerbaum-Eisinger – in Tod und Exil.


Mit Texten und Musik versuchen die drei Schweizer Künstler, die Schauspieler Graziella Rossi und Helmut Vogel sowie die Klarinettistin Martha Rüfli, die Faszination zu ergründen, die bis heute von dem Namen der Stadt Czernowitz ausgeht. Eine kleine Werkschau aus einer untergegangenen Welt, in der „die Bürgersteige mit Rosensträuchern gefegt wurden und es mehr Buchhandlungen gab als Bäckereien“ (Georg Heinzen).

Veranstalter

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Begegnung in Oberschwaben e. V. und das Kulturamt Ravensburg
Verdistraße 20
88276 Berg
 
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Kulturmagazin stadtlandsee

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