DHBW Ravensburg legt Mobilitätsstudie zum Carsharig vor

20.03.2018 | Nur elf Prozent der Befragten planen, ihr Fahrverhalten zu ändern.

 

Ihre inzwischen fünfte Studie zum Thema Mobilität haben die Forscher der DHBW nun vorgelegt. Der Fokus dieses Mal lag auf Mobilitätsdienstleistungen wie Carsharing. Befragt hat das Zentrum für empirische Kommunikationsforschung (ZEK) für die aktuelle Umfrage deutschlandweit 500 Personen.


Rund zwei Millionen Menschen nutzen in Deutschland derzeit Carsharing – Tendenz steigend. Und doch sieht Prof. Dr. Simon Ottler, Leiter des ZEK an der DHBW Ravensburg und verantwortlich für die Langzeitstudie, noch viel Potenzial und Luft nach oben. Nur elf Prozent der Befragten, so ein Ergebnis der Studie, planen in den kommenden zwölf Monaten ihr eigenes Fahrverhalten zu verändern – etwa ein E-Auto zu kaufen oder Carsharing zu nutzen.


„Carsharing hat dabei ein ähnliches Problem wie die E-Mobilität, denn die wenigsten sind bereit für eine Veränderung in ihrem Mobilitätsverhalten“, sagt Ottler. Er sieht auch die Händler in der Pflicht: „Die Hersteller kommunizieren zu wenig die Vorteile von Carsharing und leisten zu wenig Überzeugungsarbeit.“


Rund acht Millionen Menschen in Deutschland wären an Carsharing interessiert – aber nur rund ein bis zwei Millionen – je nach Studie – nutzen das Angebot tatsächlich. Auch Länder und Kommunen müssten sich aktiver einbringen – zum Beispiel durch das Angebot von Carsharing-Parkplätzen und Ladestationen.


Die aktuelle Studie fragt auch, worauf die Befragten beim Carsharing Wert legen. Ganz oben rangieren hier leicht verständliche und transparente Preissysteme (88 %) vor einer einfachen Fahrzeugbuchung (86 %) sowie der Nähe der Abholung zum eigenen Standort, der garantierten Verfügbarkeit des gebuchten Fahrzeugs und der Nähe der Rückgabestelle zum Zielort (84 %).


Abgefragt wurde zudem die Bekanntheit der großen Carsharing-Anbieter in Deutschland. Mit Abstand vorne liegt dabei car2go mit 42 %, gefolgt von DriveNow mit 30%. Bedenklich stimmen deren Sympathiewerte, sie liegen gerade mal bei 11 % und 15 %.


Die repräsentative DHBW-Langzeitstudie ist aus einem Lehrprojekt mit dem Studiengang BWL-Industrie hervorgegangen und wird auch in Zukunft aktuelle Trends in der Automobilbranche aufgreifen. In den vergangenen Studien lag ein Schwerpunkt auf dem Image der Automobilhersteller vor dem Hintergrund des Dieselskandals. Auch dieses Mal gaben die Befragten dazu Antwort – mit dem Ergebnis, dass alle 15 abgefragten Automarken seit Oktober 2017 sogar noch weiter an Vertrauen verloren haben. Auf den Spitzenpositionen stehen Mercedes und BMW, den letzten Platz nimmt VW ein.

Wie das Schaubild der DHBW zeigt, sind nur wenige bereit, ihr Fahrverhalten zu verändern. Bild. DHBW Ravensburg
Wie das Schaubild der DHBW zeigt, sind nur wenige bereit, ihr Fahrverhalten zu verändern. Bild. DHBW Ravensburg

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