08.02.2017 | Umsätze legten in den meisten Branchen in den vergangenen Monaten deutlich zu, die Ertragslage hat sich weiter verbessert.
Die
Unternehmen in der Region Bodensee-Oberschwaben sind erfolgreich ins neue Jahr
gestartet. Die allgemeine Geschäftslage hat sich weiter verbessert trotz zunehmender
Risiken und Unsicherheiten vor allem im Ausland. Für die nächsten Monate bleibt
die Wirtschaft optimistisch. So
steigt der IHK-Konjunkturklimaindex auf einen Spitzenwert von 141 Punkten.
„Die
regionale Wirtschaft präsentiert sich am Jahresbeginn 2017 in außerordentlich
guter Verfassung“, fasst Heinrich Grieshaber, Präsident der Industrie- und
Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK), die Ergebnisse der aktuellen
IHK-Konjunkturumfrage zusammen. 60 Prozent der regionalen Unternehmen
beurteilen ihre Geschäftslage als gut, 35 Prozent sind zufrieden, nur fünf
Prozent befinden sich in einer schlechten Geschäftslage. Die Umsätze legten in
den meisten Branchen in den vergangenen Monaten deutlich zu und die Ertragslage
hat sich weiter verbessert. Die Industrie konnte das hohe Umsatzniveau der
vergangenen Monate beibehalten. Bei stabilem Export bleibt die nach wie vor
starke deutsche Binnenwirtschaft Treiber des Industrieumsatzes.
„Die Wirtschaft stellt trotz
zahlreicher innen- und außenpolitischer Schwierigkeiten ihre Leistungskraft
unter Beweis. Die Unternehmen dürfen sich das als Verdienst ihrer eigenen
betrieblichen Anstrengungen und als Bestätigung ihrer hervorragenden Produkte und
Leistungen anrechnen. Das Zeugnis gegenüber der Politik fällt dagegen mangelhaft
aus“, stellt Grieshaber klar. Jedes dritte Unternehmen sieht die
Wirtschaftspolitik in Deutschland als Risiko für die Geschäftsentwicklung. Die
Arbeitskosten (Platz 2 im Risiko-Ranking) werden von 42 Prozent der Betriebe
als Risiko genannt. Präsident Grieshaber fordert deshalb: „Wir starten ins Jahr
der Bundestagswahl. Um Deutschland herum entsteht zunehmend außenpolitischer
Zündstoff. Die EU wackelt. Es wäre daher hilfreich, wenn sich die Parteien
nicht gegenseitig überbieten bei teuren Wahlversprechen, sondern die inländische
Politik für stabile und gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen sorgt.“
Der Auftragseingang erreicht seit einem
Jahr ein hohes Niveau, auch die Exportaussichten werden besser. Das zeigt sich
in den Einschätzungen der Unternehmen für die nächsten Monate. Nachdem die Unternehmen
ihre Erwartungen in den vergangenen beiden IHK-Umfragen zurückgenommen haben,
zieht jetzt der Optimismus wieder an. Jedes dritte Unternehmen rechnet in den
nächsten Monaten mit besseren Geschäften, 62 Prozent gehen von einer gleich
bleibenden Situation aus, nur fünf Prozent zeigen sich pessimistisch. Die
Investitionsplanungen fallen insgesamt besser aus. 30 Prozent der Betriebe
planen in 2017 höhere Investitionen als im Vorjahr, 53 Prozent fahren mit
gleicher Investitionshöhe weiter. Von den investitionswilligen Unternehmen wollen
35 Prozent ihre Kapazitäten erweitern.
Die Beschäftigungspläne der Unternehmen
kennen seit langem nur den Trend nach oben und ziehen zum Jahresbeginn nochmals
an. Über alle Branchen hinweg möchte mehr als jeder vierte Betrieb sein
Personal aufstocken. Zwei Drittel der Betriebe halten ihre Belegschaft
konstant. Die Beschäftigung in der Region steigt damit kontinuierlich und hat
die Rekordhöhe von fast 250.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erreicht.
Damit bleibt aber auch der Fachkräftemangel das größte Geschäftsrisiko in der
Region.