Stadt und Ehrenamtliche richten Sozialprojekt ein

14.02.2017 | Ticket-Tafel: Bedürftige können bald kostenlos zu Veranstaltungen

 

Ticket-Tafel

Menschen, die einen "Tafelausweis" besitzen, haben nicht viel Geld. Denn nur die Ärmsten erhalten vom Sozialamt oder anderen Trägern die Berechtigung, in Tafelläden einzukaufen. Der städtische Bildungs- und Kulturausschuss hat nun am Montag ein dazu passendes Veranstaltungsprojekt beschlossen, die "Ticket-Tafel": Ravensburger mit Tafelausweis sollen ausgesuchte Kultur- und Sportveranstaltungen besuchen können – kostenlos.


In wenigen anderen Städten gibt es bereits ähnliche Projekte, beispielsweise die "Kulturtafel" in Konstanz. In unserer Region ist das neu, vor allem gehen die Organisatoren über den rein kulturellen Ansatz hinaus. Die Idee, so ein Projekt auch in Ravensburg umzusetzen, wurde von einer Neubürgerin, die sich in der städtischen Freiwilligenagentur ehrenamtlich engagiert, an die Stadt herangetragen: die "Ticket-Tafel" vermittelt kostenlose Eintrittskarten zu kulturellen und sportlichen Veranstaltungen an Menschen ohne oder mit nur geringem Einkommen. Es geht dabei zum einen um attraktive, aber nicht ausverkaufte Events – also um "übrige" Tickets, aber auch z. B. um ganz reguläre Eintritte in die städtischen Museen oder ins Konzerthaus. "Unser Ziel ist die Teilhabe am öffentlichen Leben, und zwar unabhängig vom Geldbeutel", sagte Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp beim Pressegespräch, an dem das Kooperationsprojekt der Freiwilligenagentur, des Kulturamts, des Amts für Soziales und Familie und des Amts für Schule, Jugend, Sport vorgestellt wurde.


Wie funktioniert das Ganze in der Praxis? Ein bei der Freiwilligenagentur angesiedeltes Team von Ehrenamtlichen übernimmt die Projektsteuerung, die Stadt stellt die notwendige Software zur Verfügung. Wenn die teilnehmenden Veranstalter - bisher sind das unter anderem die Zehntscheuer, das Theater Ravensburg, Jazztime e. V., das Stadtorchester, die Towerstars und der FV Ravensburg, Eintrittskarten übrig haben, melden sie das der Stadt. Hinzu kommen die städtischen Museen, das Konzerthaus und die Stadtbücherei mit ihren eigenen Veranstaltungen oder Ausstellungen.


Bedürftige Ravensbürger werden bei Beratungsgesprächen mit den jeweiligen Sozialpartnern über das Projektangebot informiert. Dort können sie sich auch gleich für die Ticket-Tafel anmelden und die Bedürftigkeit durch die Vorlage des Tafelausweises bestätigen lassen. Die Anmeldung geht danach zum Projektteam, das die Tickets an die Teilnehmer telefonisch vermittelt. Die Karten werden neutral an der Abendkasse auf den Namen hinterlegt und können dort unter Vorlage des Personalausweises abgeholt werden.


Die Stadt Ravensburg investiert rund 25.000 Euro, um ein Kartenkontingent für städtische Veranstaltungen und Museumseintritte bereitzustellen. Projektstart ist am 26. April. Bis dahin will die Stadt weitere Veranstalter und Sozialpartner gewinnen, ein Infoblatt erstellen und das ehrenamtliche Team erweitern. 


Die Stadt stellt in den nächsten Tagen im Internet unter www.ravensburg.de weitere Informationen bereit.

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