11.07.2017 | Die Forscher der DHBW Ravensburg gingen im dritten Jahr des Abgasskandals dem Image von Volkswagen und der Automobilindustrie nach.
Keine guten Nachrichten für VW: Der Skandal um den manipulierten
Schadstoffausstoß beschädigt auch weiter das Ansehen von VW, während sich das
der gesamten Branche allmählich wieder erholt.
Zuletzt befragte das Zentrum für empirische Kommunikationsforschung
(ZEK) jeweils 500 Personen sowohl in Deutschland als auch in Indien, einem
wichtigen Absatzmarkt für die deutsche Automobilindustrie.
BMW, Mercedes und Audi belegen im deutschen Vertrauensranking
nach wie vor die ersten drei Plätze. Nur 35 Prozent der Befragten sehen Volkswagen als
vertrauenswürdig an. Damit nimmt VW unter den 15 meistzugelassenen
Fahrzeugmarken den vorletzten Platz ein. Zum Vergleich: Mercedes und BMW werden
fast doppelt so häufig als vertrauenswürdig bezeichnet.
„Der Dieselskandal wird von den Menschen vor allem mit VW in
Verbindung gebracht, obwohl auch andere Hersteller bei den Abgaswerten
manipuliert haben“, stellt Prof. Dr. Simon Ottler, Leiter des ZEK, fest.
Eine mögliche Ursache des Vertrauensverlusts liegt in der
unzureichenden Krisenkommunikation. Nur 14 Prozent der Befragten sind der Ansicht,
dass Volkswagen offen und ehrlich mit der Krise umgeht. In Deutschland sehen
55 Prozent der Befragten einen Schaden für die Marke „Made in Germany“.
Ein etwas anderes Bild ergibt sich für Indien. So sind hier
nur ein Viertel der Befragten der Ansicht, dass „Made in Germany“ in Folge des
Skandals Schaden nimmt: „Die Stabilität des Vertrauens in deutsche Hersteller
erscheint in Indien deutlich stärker gefestigt, als das in Deutschland der Fall
ist“, sagt Prof. Dr. Udo Klaiber.
Mit Blick auf das Zukunftsthema Autonomes Fahren, das
immerhin mehr als ein Drittel der in Deutschland Befragten als wichtig ansehen,
kann das Abschneiden der deutschen Autobauer nicht vollständig zufriedenstellen.
So landen hinsichtlich der Technologiekompetenz die Hersteller Mercedes und BMW
zwar deutlich vor Volkswagen. Im internationalen Vergleich werden jedoch auch
branchenfremde Unternehmen wie Tesla und Google als kompetente Anbieter in
diesem Bereich angesehen. Hier gilt es für VW, aber auch für die gesamte deutsche
Automobilindustrie, den Anschluss nicht zu verlieren, schreibt die Pressestelle der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Ravensburg.