Aktiv gegen Rassismus in der Gesellschaft

09.10.2017 | Lesung "Mo und die Arier": Ein Plädoyer gegen Rassismus, für Verständigung und Zivilcourage

 

Mo Asumang

Die Stadt Ravensburg ist seit 2015 lokale Partnerschaft für Demokratie im Bundesprogramm "Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit".
 
Die Berliner Autorin und Moderatorin Mo Asumang las am vergangenen Mittwoch im Rahmen der Wochen der Internationalen Nachbarschaft 2017 aus ihrem Buch "Mo und die Arier. Allein unter Rassisten und Neonazis".
 
50 Besucherinnen und Besucher ließen sich von der "ersten afro-deutschen TV-Moderatorin Deutschlands“, wie es auf ihrer Homepage heißt, darüber informieren, was es heißt, Rassismus persönlich zu erfahren. Eindrucksvoll und tief überzeugt von ihren Erfahrungen nahm Mo Asumang die Anwesenden mit auf eine kurzweilige Kommunikationsreise im Umgang mit Rassismuserfahrungen und Rassisten. Diese Reise begann bei ihr unmittelbar mit einer Morddrohung einer rechtsradikalen Band, die sich über die Liedzeile „Die Kugel ist für dich, Mo Asumang“, äußerte. Zunächst betroffen von der zerstörerischen Wirkung dieser Hassbotschaft ging sie in die Offensive und beschloss, ihren Hasspredigern und deren Mitläufern entgegen zu treten und das persönliche Gespräch mit Ihnen zu suchen. Mit einer Mischung aus Buchpassagen, offenem Erzählen und Dialog skizzierte sie diese emotionale Konfrontation mit der rechten Szene - bei einem rechten Star-Anwalt, in einem Brandenburger Gefängnis, auf einer Neonazi-Dating-Plattform, ja sogar bei Anhängern des Ku-Klux-Klan in den USA.
 
Sie beschrieb, wie dieses aktive Aufsuchen ihre Ängste nahm und wie sie dadurch zu ihrer eigenen selbstbewussten Persönlichkeit gelang. Dabei halfen ihr die direkten zwischenmenschlichen Gespräche mit einzelnen Neonazis, in denen sie durch gezielte Fragestellungen, wie z. B. „Kannst du dich erinnern, seit wann du diesen Hass in dir trägst?“, den Spieß umdrehte und den ersten Schritt zu einer ersten kritischen Selbstreflektion in ihrem Gegenüber auslöste. Die Autorin ermutigte auch das Publikum, ähnliche positive Erfahrungen über diese aktive Haltung zu machen. Letztendlich könnte jeder von uns über ein gewisses Maß an Zivilcourage zu einem friedvollen Miteinander in Deutschland beitragen und sich aktiv gegen Rassismus in der Gesellschaft einsetzen, Mo Asumang ist ein Mut machendes und mitreißendes Beispiel, wie man eigene Ängste überwinden und sich für eine Gesellschaft der Vielfalt und der Chancengerechtigkeit einsetzen kann.
 
Eine Veranstaltung der lokalen Partnerschaft für Demokratie Ravensburg mit ihren grundlegenden Zielsetzungen Weltoffenheit und gegenseitiges Interesse, Vielfalt und Toleranz als Stärke und Grundlage für eine demokratische Stadtgesellschaft sowie die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger am gesellschaftlichen Leben in Ravensburg.
 
Weitere Informationen zum Bundesprogramm "Demokratie leben" gibt es beim Integrationsbeauftragten Martin Diez, Telefon 0751 82-439, E-Mail: martin.diez@ravensburg.de
oder bei der Externen Koordinierungs- und Fachstelle zur Umsetzung des Bundesprogramms "Demokratie leben!" von TAVIR e. V., Mehmet Aksoyan, Telefon 0751 362 358 99, E-Mail: aksoyan@tavir-ravensburg.de.

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