IHK-Kongress: Hohe Dunkelziffer bei Cyber-Angriffen auf Unternehmen

27.04.2016 | Unternehmen sollten Mitarbeiter noch stärker für IT-Sicherheit sensibilisieren.

 

Stefan Reinhard (Landeskriminalamt Baden-Württemberg) weist auf die hohe Dunkelziffer bei Cyber-Attacken auf Unternehmen hin und rät Unternehmen, die eigenen Mitarbeiter noch stärker für das Thema zu sensibilisieren. Bild: IHK/Rolf Schultes
Stefan Reinhard (Landeskriminalamt Baden-Württemberg) weist auf die hohe Dunkelziffer bei Cyber-Attacken auf Unternehmen hin und rät Unternehmen, die eigenen Mitarbeiter noch stärker für das Thema zu sensibilisieren. Bild: IHK/Rolf Schultes

Cyber-Kriminalität wird angesichts der zunehmenden Digitalisierung eine immer größere Herausforderung. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter noch stärker für IT-Sicherheit sensibilisieren.
 
Immer mehr Unternehmen sind den oft schwer zu erfassenden Gefahren der Cyber-Kriminalität ausgesetzt. Deshalb veranstaltete die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK) einen Kongress zur IT-Sicherheit mit 100 Teilnehmern und lud Stefan Reinhard, Leiter der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA), ein.
 
Auf den ersten Blick erscheinen die Cybercrime-Fallzahlen in der Polizeilichen Kriminalstatistik seit Jahren weitgehend konstant. Doch das täuscht. Die Fälle, bei denen die Angreifer unbekannt sind oder aus dem Ausland agieren, werden in der Statisik gar nicht erst erfasst. Betrachtet man diesen Bereich genauer, so sieht man seit Jahren kontinuierlich ansteigende Fallzahlen.
 
Das LKA betreibt daher eine Zentrale Ansprechstelle Cybercrime, an die sich insbesondere von Cyber-Angriffen betroffene Unternehmen wenden können. „Unternehmen können nach einem Angriff häufig gar nicht feststellen, ob dieser einen kriminellen oder gar einen nachrichtendienstlichen Hintergrund hat. Das LKA kann auf ein bundesweites Netzwerk zugreifen und die Unternehmen – natürlich mit der gebotenen Vertraulichkeit – unterstützen“, erklärt Reinhard. Als wichtige Präventionsmaßnahme sieht er die Sensibilisierung von Mitarbeitern: „In Kombination mit regelmäßigen Sicherheitsupdates der Firmen-Software schließt man damit einen Großteil der für Angreifer attraktiven Lücken.“
 
Die hohe Aktualität des Themas IT-Sicherheit machten auch weitere Vorträge beim IHK-Kongress deutlich. Professor Tobias Eggendorfer von der Hochschule Ravensburg-Weingarten stellte Angriffsszenarien im Internet der Dinge vor. Er riet Unternehmen, schon im frühen Stadium von Forschung und Entwicklung einen Fokus auf IT-Sicherheit zu legen. Der Ravensburger Rechtsanwalt Dr. Florian Deusch erläuterte praktische Fallstricke der IT-Compliance. So wies er unter anderem darauf hin, dass auch zu jeder Firmen-Website ein angemessenes Sicherheitskonzept dokumentiert werden sollte. Zudem demonstrierte die IHK anhand einer präparierten Excel-Datei, wie einfach die Einschleusung von Schadsoftware über infizierte E-Mail-Anhänge trotz üblicher Sicherheitsmaßnahmen sein kann.
 

Medieninformation der IHK Bodensee-Oberschwaben

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