26.11.2013 | Insbesondere die sensible Integration des Kunstmuseums Ravensburg in den mittelalterlich geprägten Stadtraum durch eine gezielte Materialauswahl überzeugte die Jury.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis prämiert jährlich Unternehmen, Kommunen und
Projekte, die sich durch nachhaltiges und damit verantwortungsvolles Handeln
auszeichnen. Mit dem Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ richten die Stiftung
Deutscher Nachhaltigkeitspreis und die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges
Bauen (DGNB) das Augenmerk auf die Baubranche, in der sich nachhaltige
Entwicklung maßgeblich mitentscheidet und somit ein hohes Innovationspotenzial
zeigt. Ein von der DGNB berufenes Expertengremium beurteilte die eingereichten
Projekte unter Einbeziehung von Nachhaltigkeitsaspekten in den Bereichen
Ökologie, Soziales und Ökonomie bei Planung, Realisierung sowie Betrieb.
Zusätzlich wurden wegweisende Lösungsansätze und die besondere gestalterische
Qualität der Gebäude bewertet. Die Jury des deutschen Nachhaltigkeitspreises
nominierte drei preiswürdige Projekte und entschied über den Sieger.
Der Gewinner des Sonderpreises „Nachhaltiges Bauen“ 2013 ist das
Ravensburger Kunstmuseum
Insbesondere die sensible Integration des
Kunstmuseums Ravensburg in den mittelalterlich geprägten Stadtraum durch eine
gezielte Materialauswahl überzeugte die Jury. Die Gebäudehülle und das
Gewölbedach im obersten Ausstellungsbereich bestehen aus Altziegeln eines
ehemaligen Klosters. Zudem wurden ausschließlich emissionsarme Anstriche und
vorwiegend mineralische Materialien verwendet. Alle eingesetzten Baustoffe
wurden gewissenhaft auf Umweltverträglichkeit und Dauerhaftigkeit geprüft. Das
Gebäude konnte im zertifizierten Passivhausstandard realisiert und die
Betriebskosten auf ein Minimum reduziert werden. Zusammen mit dem flexibel
gestalteten Nutzungskonzept verknüpft das Kunstmuseum damit nahezu alle
Zielsetzungen nachhaltigen Bauens und ist ein Vorbild für künftige Neubauten in
Regionen städtischen Wachstums. „Der Sonderpreis Nachhaltiges Bauen ist für uns
ein ganz besonders wichtiger Preis, weil er beweist, dass Nachhaltigkeit und
eine ästhetische Architektur sich nicht ausschließen, sondern ganz im Gegenteil
zu besonders innovativen Gebäudekonzepten führen können“, freut sich der Bauherr
des Kunstmuseums Andreas Reisch, Georg Reisch GmbH & Co. KG, Bad Saulgau,
der den Preis entgegennahm. Das Kunstmuseum wurde entworfen vom namhaften
Architekturbüro Lederer + Ragnarsdóttir + Oei, Stuttgart. folgt.
In diesem
Jahr reichte die Spanne der rund 40 eingegangenen Bewerbungen für den
Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ von Wohnhäusern über Bildungsbauten und
Versammlungsstätten bis hin zu Bürogebäuden.
INFO: Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist eine
Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. in Zusammenarbeit
mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, kommunalen
Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen
Organisationen und Forschungseinrichtungen. Eine Jury renommierter Experten aus
Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft entscheidet über die
Nominierten und Gewinner.
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
Die
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB wurde 2007 in Stuttgart
gegründet. Zur Förderung nachhaltigen Bauens hat die Non-Profit-Organisation ein
Zertifizierungssystem zur Bewertung besonders umweltfreundlicher,
ressourcensparender, wirtschaftlich effizienter und für den Nutzerkomfort
optimierter Gebäude und Quartiere entwickelt – das DGNB Zertifikat. Die DGNB
zählt rund 1.200 Mitglieder aus allen Bereichen der Bau- und
Immobilienwirtschaft in Deutschland. Ein Netzwerk aus Partnerorganisationen in
vielen Ländern sorgt für die internationale Adaptation und Anwendung des
Zertifizierungssystems.